Karltal

  • Beitrags-Kategorie:Landkreis Schluckenau
  • Beitrag zuletzt geändert am:20. Juni 2023
  • Lesedauer:11 min Lesezeit

Geschichte

Das schöne ’Tal‘ wurde vom Herrn Karl Schütz, Inhaber einer Bäckerei in Schluckenau, während des Baues der Eisenbahnstrecke zwischen Rumburg und Schluckenau im Jahre 1872 entdeckt. Für die Schwerarbeiter der Bahnstrecke baute er ein Holzhaus, um sie mit Essen zu versorgen und Unterkunft bereitzustellen. Einige Jahre später baute er das Holzhaus zu einem Restaurant aus. Er baute ein kleines Gehege für Rhesusaffen, die nun auch Kinder in dieser Art Zoo anlocken sollte. So nach und nach vergrößerte sich sein Unternehmen. 1887 wurde im Tal ein Denkmal für den Turnvater Friedrich-Ludwig Jahn enthüllt und die Besucher nahmen weiter zu.

Der Sohn von Karl Schütz, Emil Schütz, ließ 1904 das Anwesen erweitern durch die Anbauten. Ställe für Pferde, einen Tanzsaal und dazu Gästezimmer.  Das Gebäude bot einen modernen Standard. Jedes Zimmer hatte eigene Dusche und Toiletten. Der Tanzsaal reichte für bis zu 300 Menschen. Dazu gab es einen großzügigen Park, ein Altan, ein See mit Bootverleih, Wege zum Wandeln in Park und am See, weitere Gebäude und ein Waldtheater, in dem auch das Prager Nationaltheater und ein Dresdner Theater auftraten. Damals führte die Bahnstrecke bereits in den Grenzort Niedereinsiedel, ein Jahr später bereits nach Sebnitz/Sachsen. Damit war die Sommerfrische über einen eigenen Haltepunkt per Zug mit Dresden, Prag, Wien und Berlin verbunden und damit ganz Europa.

Das Geschäft lief gut bis etwa 1910/11, dann mußte die Familie Schütz aus finanziellen Gründen das Anwesen an die Stadt Schluckenau zurückgeben.

Die Stadt baute danach alles um und errichtete ein Kurhotel.

Das Gebäude bot einen modernen Standard. Jedes Zimmer hatte eigene Dusche und Toiletten. Der Tanzsaal reichte für bis zu 300 Menschen. Dazu gab es einen großzügigen Park, ein Altan, ein See mit Bootverleih, Wege zum Wandeln in Park und am See, weitere Gebäude und ein Waldtheater, in dem auch das Prager Nationaltheater und ein Dresdner Theater auftraten, dass die Besucher in Strömen kamen. Das Karltal wurde zum Besuchermagneten.

1944/45 wurde das Hotel als Flüchtlingsunterkunft benutzt für die vielen Heimatlosen, die sich auf der Flucht befanden.

„Unser Niederland“ – Ausgabe 812 Juli 2017 – S.194
„Unser Niederland“ – Ausgabe 821 April 2018 – S.107

Heute

Karlovo údolí (deutsch Karltal, früher auch Karlthal oder Karlsthal) war ein Kurhotel, Ausflugs- und Luftkurort nahe der tschechischen Stadt Šluknov (deutsch Schluckenau) im Okres Děčín des Ústecký kraj. Die Ansiedlung Karlovo Údolí bildet eine Grundsiedlungseinheit von Šluknov und ist Teil des Katastralbezirkes Šluknov.

Im Jahre 1949 verkaufte die damalige Stadtverwaltung Šluknov das ganze Karltal der Verkehrsunternehmung Praha (früher Prag) für 1 Million Kčs. Leider war dies der Anfang des traurigen Ende vom herrlichen und viel besuchten Ort.

Das Karltal funktionierte ca. bis 1987, es begann eine umfassende Sanierung, die kurz nach 1990 abgebrochen wurde.

1994

Zerstört,Verwahrlost und zugenagelte Fenster. Baumaterial liegt verteilt im Gelände, der See verschüttet.

2007

Verkauften die Verkehrsbetriebe an eine Private Investorin Danuše Kozlová aus Kladno, aber bis heute kümmert sie sich um ihr Eigentum nicht. Es blieb hier nur noch das Hauptgebäude, daß in einem verwahrlosten Zustand ist und zwei schmutzige Teiche.

2014

stürzte der Dachstuhl des linken Gebäudes ein. Alles andere wurde gestohlen, vernichtet oder verschwand unter der wuchernden Vegetation. Die Bahnhaltestelle steht zwar noch, aber ist außer Betrieb. Die Züge bleiben hier nicht mehr stehen und so können sie die Leute nicht mehr nutzen, da im Jahre 2014 den Haltepunkt abreißen ließ.

2016-Neuanfang

Im Frühjahr 2016 wurde das ehemalige Kurgelände von Familie Bilinski / Chrastava (deutsch Kratzau) entdeckt, und nach einigen Grabungen, unter mehreren Schichten von Laub und Erde im Park vor dem Gebäude, fanden sie das originale Betonbecken mit Springbrunnen und legten es wieder frei. Ab diesem Zeitpunkt ist das Karltal mit Kurhotel, Garten und Park ein fester Bestandteil ihres Lebens geworden.
Ihre Vision ist natürlich ein Wunder zu vollbringen und mit all ihren Kräften, Freunden und Möglichkeiten die alte Schönheit und Eleganz des Kurhotels als Begegnungsstätte wieder aufzubauen.

2017

Seit März sind sie die neuen Besitzer des Kurhotels.
Parkwege sind angelegt, das Gelände vor dem Hauptgebäude wirkt aufgeräumt und der Wildwuchs von Bäumen wurde entfernt.

2018/19

2020/21

2022/23

Das Karltal hat gewonnen!!! Liebe Freunde und Karltal-Liebhaber, wir möchten Ihnen hiermit mitteilen, dass sich Ihre Stimmabgabe gelohnt hat…. es ist fast nicht zu glauben, jedoch JA, Karltal hat gewonnen! Wir haben 1217 Stimmen und gesamt in etwa 1/5 aller Stimmen bekommen, siehe auch https://native.seznamzpravy.cz/at-tu-po-nas-neco-zustane-finale/ Bitte richten Sie diese erfreuliche Nachricht und ganz herzliche Grüße ebenfalls allen weiteren Freunden und Freunden der Freunde aus und nochmals vielen, vielen Dank für Ihre Stimmabgabe! Wir werden uns jedenfalls bemühen, die Finanzen so zu investieren, damit wir tatsächlich ‚etwas Schönes und für die Öffentlichkeit nützliches hier hinterlassen‘ und werden Sie über das weitere Geschehen informieren. Ihre Ema, Martin

Zur Erklärung: Im Frühjahr 2023 hat die tschechische Bierbrauerei ‚Krusovice‘ in Zusammenarbeit mit dem tschechischen Web-Browser ‚seznam.cz‘ einen Wettbewerb ausgeschrieben, wo interessante Orte um Unterstützung in Form von einem ‚Gewinn‘, 500 Tausend Kronen, gewählt werden können. Jedoch wird eigentlich die Öffentlichkeit zum Gewinner, denn jede Stimme, die in diesem Wettbewerb für einen der Orte – in diesem Fall für das Karltal – abgegeben wird, trägt dazu bei, dass die Gewinnerprämie dorthin fliest.

2024/25

Internetauftritt der Besitzer vom Karltal: http://www.karlovoudoli.cz/de/