Schönfeld

  • Beitrags-Kategorie:Landkreis Warnsdorf
  • Beitrag zuletzt geändert am:15. August 2022
  • Lesedauer:4 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Dieser in einer Höhe von 420 m ü. M. liegende, noch nicht einmal 300 Jahre alte Ort war – wenn man von dem südlichen, zur Gemeinde Tollenstein gehörenden Waldgebiet des Bahnhofs Tannendorf und Finkenkoppe absieht – die südlichste Gemeinde des Bezirkes und Kreises Warnsdorf. Mit 585 Einwohnern, 208 Familien und 107 Häusern war sie nur eine kleine Ergänzung des Siedlungsbildes im Kreibitzer Bergland. Sie lag inmitten waldreicher Berge und war – und ist heute noch – für Sommeraufenthalte bestens geeignet. Es war aber ein entlegenes Dorf. Die nächste und zuständige Bahnstation Schönfeld-Oberkreibitz lag mehr als 2 km entfernt. Desgleichen gehörte Schönfeld zum Postamt Oberkreibitz. Es bestanden Autobusverbindungen von Warnsdorf und Kreibitz.

Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts nahm das ganze Gebiet der späteren Gemeinde ein Meierhöfe der Herrschaft Böhmisch Kammnitz (das sogenannte Hüttengut) ein, der um das Jahr 1709 durch die Grundherrschaft im Interesse der Kolonisation aufgelassen wurde. Auf seinen Gründen entstand allmählich der Ort Schönfeld. Fast sämtliche Meierhofgrundstücke wurden an 35 neue Siedler, die sich gemeldet hatten verteilt.

Oberkreibitz, mit Schönfeld, Landkreis Warnsdorf, Sudetengau

In seiner „Topographie des Königreichs Böhmen“ aus dem Jahre 1787 verzeichnet Jaroslaus Schaller Schönfeld als ein neu angelegtes Dorf mit 66 Häusern , das auf den Feldern angelegt sein soll, die ehedem zur Oberkreibitzer Glashütte gehörten (also dem ehemaligen Hüttengute). In Gottfried Sommers Beschreibung Böhmens aus dem Jahre 1833 wird Schönfeld als ein Ort mit 84 Häusern und 589 Einwohnern erwähnt, der eine Mühle, 2 Bleichen, 1 Zichorienfabrik, mehrere Weberein, Drahtsiebbödenmacher und 1 Orgel- und Instrumentenmacher besitze. Am 28.1.1880 wurde Schönfeld selbständige Gemeinde.

Als ansässige Industrie konnte man nur die Glaslusterzeugung Gerhard Tschinkel, Metallwarenfabrik Wilhelm Tschinkel und Hohlglaserzeugung (Franz Kessler Witwe) bezeichnen. Es gab auch eine Zeitlang eine Schokoladenfabrik Theodor Tschinkel. Im Übrigen waren hier außer 5 Gasthäuser nur kleine Gewerbebetriebe. Schönfeld hatte ein Ausmaß an Nutzungsfläche von nur 66 ha Ackerland, 35 ha Wiese. Man fragt sich, wie es kam, dass es im Niederland – wie das Beispiel Schönfeld zeigt – so viele nach Fläche und Einwohnerzahl kleine Gemeinde gab. Dies ist aus der geschichtlichen Entwicklung zu erklären und hing auch damit zusammen, daß der Gemeindevorsteher (später Bürgermeister genannt) die Leitung der Gemeinde durchwegs nebenamtlich oder nebenberuflich ausübten. So wurde nach der Erhebung Schönfelds zur Gemeinde 1883 der erste Gemeindevorsteher der Fabrikant Eduard Schröter bis 1907. Es war keine Seltenheit, daß ein Gemeindevorsteher 25 oder sogar mehr als 30 Jahre leitete. Als „Gemeindekanzlei“ diente oft nur ein kleiner Schrank und ein Schreibpult in der Ecke der Bauernstube. Die Gemeindeverwaltung vollzog sich eben bis zum ersten, ja vielfach sogar bis 1938 weitgehend ohne dem sogenannten „Papierkram“.

Wilhelm Pfeifer „Niederlandhefte -Schriftenreihe des Bundes der Niederländer“ S.90 – HEFT 9 – 1977
Karl Richter “ Geschichte des Niederlandes“ 1960

Heute

Im Jahre 1991 hatte die Gemeinde Krásné Pole 51 Häuser, von denen aber nur die Hälfte den 138 Einwohnern zum dauernden Wohnen diente. Heute ist sie wieder Bestandteil von Chřibská (deutsch Kreibitz).

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