Der deutsche Landkreis Gablonz an der Neiße war Teil des Regierungsbezirks Aussig im Reichsgau Sudetenland und bestand zwischen 1939 und 1945. Er umfasste am 1.Januar 1945:

Städte:

Gablonz an der Neiße
Johannesberg mit Grafendorf
Morchenstern mit Georgenthal
Reichenau mit Heiligenkreuz, Koschen
Tannwald (Isergebirge) mit Brand
Wiesenthal an der Neiße

Märkte:

Dessendorf
Groß-Hammer (Isergebirge) mit Haratitz, Passek, Plaw, Woleschnitz
Josefsthal
Kukan
Polaun

Gemeinden und Ortsteile:

Albrechtsdorf mit Marienberg
Antoniwald
Daleschitz mit Tschischkowitz
Gränzendorf
Grünwald an der Neiße
Haratitz
Harrachsdorf mit Neuwelt, Seifenbach, Einschicht Johannesthal
Hennersdorf
Klein-Iser
Labau mit Pintschei
Lautschnei
Luxdorf
Marschowitz
Neudorf mit Ober-Schwarzbrunn
Ober-Maxdorf mit Karlsberg
Pasek
Plaw
Proschwitz an der Neiße mit Neuwald
Puletschnei mit Klitschnei, Kopain
Radl mit Gutbrunn, Kohlstatt
Reiditz
Reinowitz
Schlag
Schumburg an der Desse mit Popelnitz, Swarow
Schumburg-Gistei mit Unter-Schwarzbrunn
Seidenschwanz
Stefansruh (Prichowitz) mit Tiefenbach
Unter-Maxdorf
Woleschnitz

Ab dem 15. April 1939 galt das Gesetz über den Aufbau der Verwaltung im Reichsgau Sudetenland (Sudetengaugesetz).
Danach kamen die Landkreise Gablonz an der Neiße und Semil (teilweise) zum Reichsgau Sudetenland und wurden dem neuen Regierungsbezirk Aussig zugeteilt.
Zum 1. Mai 1939 wurde eine Neugliederung der teilweise zerschnittenen Kreise im Sudetenland verfügt. Danach blieb der Landkreis Gablonz an der Neiße in seinen bisherigen Grenzen erhalten.
Er erhielt ferner den Restkreis Semil. Zusätzlich wurden in den Landkreis Gablonz an der Neiße eingegliedert:

  • die zum Deutschen Reich gehörenden Gemeindeteile der Gemeinde Friedstein (teilweise) des Landkreises Turnau,
  • die Gemeinden Harrachsdorf, Pasek und Woleschnik aus dem Landkreis Starkenbach (Rest),
  • die Ortschaft Kohlstadt der Gemeinde Hermannsthal aus dem Landkreis Reichenberg,
  • die Ortschaft Klein Iser der Gemeinde Weißbach aus dem Landkreis Friedland.

1942 fanden noch folgende Gebietsänderungen statt:

  • Zusammenschluss der Gemeinden Antoniwald, Josephsthal und Unter-Maxdorf zur neuen Gemeinde Iserwald,
  • Zusammenschluss der Stadt Schumburg an der Desse (Ortsteil Swarow) und der Gemeinden Groß-Hammer, Haratitz, und Plaw zur neuen Gemeinde Groß-Hammer (Isergebirge),
  • Zusammenschluss der Städte Schumburg an der Desse (ohne Ortsteil Swarow) und Tannwald zur neuen Stadt Tannwald (Isergebirge).

Am 1. Dezember 1930 hatte das Gebiet des Landkreises Friedland 113.464 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 98.006 Einwohner.  Nach Abschluss der Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerungsmehrheit hatte der Landkreis nur noch 67.373 Bewohner (Stand 22. Mai 1947).

Sudetendeutsches Ortsnamenverzeichnis 29.09.1938 – 2.Ausgabe 1987 Verlagshaus Sudetenland München

Gablonz an der Neiße – Herausgeber Leutelt-Gesellschaft e.V. – 1982
Die Besiedlung des Bezirkes Gablonz an der Neiße – Herausgeber Leutelt-Gesellschaft e.V. – 1996