Aus n Schluck`schen Zippl“ – Rundbrief der Heimatvertriebenen
von Stadt und Bezirk Schluckenau/Nordböhmen, Sudetenland

Die erste Ausgabe mit der Nr. 1 erschien im Mai 1950 angeregt durch die Brüder Walter & Wenzel Pohl, Herausgeber war der Verleger: Franz Jungwirth, Wien 17, Waldegghof. 5 zum Preis von 30 Pfennig. Mit der Nr. 12* erschien der Heimatbrief in der Ausgabe „Unser Niederland“ Folge 46 vom Februar 1952.
*Es gab nur 11 Ausgaben des Heimatbriefes, alle zwei Monate 4 Seiten mit Informationen

Vom Warnsdorfer Heimatbrief zum Heimatbrief „Nordböhmische Niederland“

Ein recht seltenes Jubiläum feiert unser nordböhmisches Monatsblatt mit seiner 250. Ausgabe. Keine Schrift und kein Buch spiegelt besser das Bild der Heimat wider, als wir es in „Unser Niederland“ finden. Wer alle Blätter gesammelt hat, besitzt eine Niederland-Bibliothek von mindestens 2500 Seiten Umfang, von der fernen Heimat, Sagen und Wirklichkeit bis auf den heutigen Tag. Die früheren Texthefte werden seit sechs Jahren allmonatlich durch die farbige 8. Seiten Bilderbeilage „Unser Sudetenland“ äußerst fesselnd ergänzt.
Für den Jahrgang 1968 waren es die Nummern 147 bis 158, welcher, wie auch die früheren Jahrgänge, mindestens je dreißig sehenswerte Aufnahmen vom Leben und Treiben daheim brachte. Wohl unabhängig davon, doch einzig in seiner Art, ist der bereits im 15. Jahrgang herauskommende „Niederland-Kalender„; in musterhafter Weise fördert der Verlag auch heuer wieder durch sorgfältige Wiedergabe von 25 ausgesuchten Landschaftsmotiven unseres einstigen Siedlungsraumes als Postkarten den Heimatgedanken.
Jene Bilder – die vom schollentreuen Schaffen der Ahnen, dem schweren Ringen der Väter daheim zeugen – sind es, welche den Kindern und Enkeln geschichtliche Wahrheiten künden. Wenn die Wirklichkeit auch seit dem traurigen Kriegsende jenseits ganz willkürlicher Grenzen totgeschwiegen wird – niemals wird sie durch Verdrehung und Unrecht zunichtegemacht. Solange die Nachfahren der hunderttausend aus dem Niederland Vertriebenen unbeugsam mit der Jugend der anderen Sudetenlandschaften das verwerfliche Geschehen jener schmerz- und leidvollen Tage entschlossen bezeugen – solange bleiben die wahrheits – und deutsch feindlichen Verleumdungen wirkungslos.

Bei internationalen Verträgen aller Art, die jemals in der Welt abgeschlossen wurden, vertraten die Partner bis zum Abschluss der Verhandlungen ihren Rechtsstandpunkt. Die Siegermächte des letzten Krieges haben nach zweieinhalb Jahrzehnten noch keinen Frieden geschlossen, vergeblich warten darauf die Völker in und außerhalb Europas bis heute.
Ein Blick über Stacheldraht und Mauer hinweg in die „befreiten“ Länder zeigt uns, wie es dort mit Recht und Freiheit bestellt ist: Die in den Jahren 1918 und 1948 und 1968 dreimal befreiten Tschechen und Ungarn sehen heute freiheitsliebende Studenten ihrer Universitäten als lebende Fackeln sterben zu Füßen ihrer Landespatrone St. Wenzel und Stephan!

Mehr und besser als gesprochene Worte überzeugen immer Lichtbilder und alte Gemälde – so sollen auch unsere heimatlichen Abbildungen zu unwiderlegbaren Zeugen der Wahrheit für unser Nordböhmerland werden. Im Inhaltsverzeichnis der heutigen Blattausgabe spiegelt sich der heimischen Gegenden Kultur und Wirtschaft, ihrer Menschen ungebrochene Lebens- und Schaffenskraft. Für alle Niederland-Vertriebenen – ganz besonders für die nordböhmische Jugend – bedeutet diese bibliographische Dokumentation einen umfassenden Wissensschatz, welcher jedem Leser das Hohe Lied von der wackeren Niederländer Leben und rastlosem Wirken am Webstuhl der Zeit verkündet.

Wer könnte den hohen dokumentarischen Wert dieser bedeutenden Bildermenge bestreiten? (Von der mühevollen Tätigkeit des Sammelns, Sichtens und Redigierens, der Korrekturen und Revisionen bis zum termingerechten Versand über nahezu 600 Postämter soll hier nicht weitergesprochen werden). Nur dank verständnisvoller Mithilfe vieler wohlmeinender Heimatfreunde war diese urkundliche Dokumentation bisher möglich – wir hoffen auf deren Mithilfe auch weiterhin!

Das ArchivEinige Angaben zum Erscheinen der Nummer 400 „Unser Niederland“Das Archiv

Mit dieser Märzfolge erhalten unsere Bezieher die 400. Nummer unseres Heimatblattes. Alle diese Ausgaben haben einen Umfang von rund 4600 Seiten. Von Folge 1 bis Folge 43 war jede nur 4 Seiten stark und waren als Heimatbriefe herausgegeben worden. Mit der Doppelnummer 44/45 (ab Dezember/Januar 1951/52) „erscheint nunmehr das HeimatblattUnser Niederland – allmonatlich in verdoppeltem Umfang (8 statt 4 Seiten), wie es damals in jener Ausgabe hieß.

Der jährliche Umfang steigerte sich so dann von zunächst 96 Seiten über 120, 132, 144, 200 bis zu 292 Seiten im vergangenen Jahr 1982, also um rund 200 Seiten mehr jährlich als vor 30 Jahren. Die Jahrgänge 1975, 1976 wiesen nur 6 Nummern auf (zweimonatliches Erscheinen), wurden dann aber wieder auf 12 gesteigert. Es ist unmöglich auf den umfangreichen Inhalt all der bisher herausgegebenen Folgen einzugehen, doch was diese an Bildern darboten, das sollen die nachstehenden Zahlen verdeutlichen: 630 Bilder von Orten der Heimat, 330 Erinnerungsbilder (Schulzeit, Vereinsleben usw.), 580 sonstige Bilder (z. B. Aufnahmen von den Sudetendeutschen Tagen und Heimattreffen), 90 Zeichnungen, und was fast nicht zu glauben ist: rund 1800 Fotos von Landsleuten, darunter viele mit Jubelpaaren.
Um bei den Bildern zu bleiben, seien auch die Zahlen der in den „Niederland-Kalendern“ veröffentlichten angegeben. Der erste erschien für das Jahr 1955. Für die Jahre 1975 und 1976 wurde aber keiner herausgegeben. Mit dem neuen Kalender für 1983 sind bisher also 27 erschienen, mit rund 550 Bildern aus der Heimat.

Seit Mai 1963 ist als willkommene Ergänzung zu unserem Heimatblatt die Bildbeilage „Unser Sudetenland“ monatlich beigefügt. Das begann mit deren Nr. 91 und zählt bis zur jetzigen Nr. 329 demnach 238 Ausgaben zu je 8 Seiten, das sind insgesamt 1904 Seiten. Das bedeutet, dass auf diesen 238 ganzseitige Titelbilder und rund 5000 Bilder aus Städten und Dörfern aus allen Gebieten des Sudetenlandes enthalten sind, davon rund 250 aus dem Niederland. Ferner an die 700 Bilder von Persönlichkeiten aus Kunst, Wissenschaft und Volkstum. Und „Unser Niederland unser Heimatblatt – stellt mit seinen nun 400 Ausgaben eine Fundgrube geschichtlicher und heimatkundlicher Begebenheiten dar, es ist aber auch ein beliebtes Mitteilungsblatt für unsere Landsleute.
März 1983

Heimatbote für das „Nordböhmische Niederland“ sind folgende Veleger seit Juli 1949 bis zum heutigen Tag:
Josef Armin Hegenbarth / Regen – 1949 bis 1951 † 18.02.1951
Fritz Dörre / Pforzheim – 1951 bis 1961 † 25.12.1962
Wilhelm A. Schubert / Stuttgart – 1961 bis 1976 † 06.10.1977
Helmut Michel / Backnang – 1976 bis 2005 † 14.10.2009
Johannes Liessel / München – 2005