RAD-Abteilung 5/385 Wischau

  • Beitrags-Kategorie:Oberlandratsbezirk Brünn
  • Beitrag zuletzt geändert am:11. September 2024
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Adresse: Wischau, Ruf:
Abteilungsführer:
Truppführer:

Kriegseinsätze:

1940: Oktober Aufbau des Lagers mit 8 Baracken
1941: Februar erste Einberufung von Rad-Männern
1941:
1942:
1943: Standort der Abteilung 5/385 Alt-Raußnitz [1]
1944
1945:
1946: Das Lager ist noch in Nutzung.
1947: Lager wird abgerissen.

Arbeitsdienst im Lager Wischau

…ein Melder vom Wehrbezirkskommando für mich einen Gestellungsbefehl übergab, dessen Empfang ich, ebenso wie meine Mutter, quittieren musste. Dieses Schreiben enthielt, schlicht und ergreifend, meine so lange vergeblich erwartete Einberufung zum Reichsarbeitsdienst, mit der Aufforderung, dass ich mich am 6.2.1945 für die Dauer von voraussichtlich drei Monaten zum Arbeitsdienst im Lager Wischau bei Brünn einzufinden habe.
„Heil Hitler!“ Dieses Schreiben hatte Vorrang vor allen anderslautenden Mitteilungen und war gleichzeitig mein Berechtigungsausweis für meine Anreise nach Wischau mit der Deutschen Reichsbahn. Als ich am 6. Februar1945 frühmorgens auf dem Troppauer Ostbahnhof ankam, traf ich in einer großen Gruppe etwa gleichaltriger, mir unbekannter versammelter Jungen und Mädchen.
Die Bahnreise nach Wischau, wo wir alle nach einigen Fahrtunterbrechungen wegen vorübergehenden Streckensperrungen erst gegen Abend angekommen sind, verging für uns wie im Flug. Am Bahnhof bemerkten wir, dass wir fast hundert Neulinge für den Arbeitsdienst waren. Es stiegen nur junge Menschen unseres Alters aus dem Zug, darunter waren auch einige Mädchen, denn in Wischau gab es auch ein Lager für den weiblichen Arbeitsdienst.
Bereits auf dem Bahnsteig wurden wir von einer kleinen Gruppe von Truppführern erwartet und mussten uns auf dem Vorplatz in Dreierreihen aufstellen.
Das Arbeitsdienstlager sah aus, wie viele andere nach gleichem Schema. Ein freies Gelände wurde planiert, mit einem Drahtzaun oder einer massiven Mauer eingefasst und darin wurden rings um einen großen Exerzierplatz mehrere gleich aussehende, aber recht stabile Holzbaracken aufgestellt, von denen eine als Küche mit Vorratslager, eine weitere die Lagerleitung, Sanitätsraum und Krankenrevier und eine Dritte die Wasch- und Brauseräume mit den Gemeinschafts-Toilettenanlagen beherbergten. Der Rest waren Mannschafts-Unterkunftsbaracken mit vier Räumen für 6-8 zweistöckigen Betten, einem langen Tisch mit Sitzbänken und einer entsprechenden Anzahl von Metallspinden. Als Schlafunterlage gab es in den Betten Strohsäcke und als Auflage einheitliche Wolldecken.

Mein Ende des tausendjährigen Reiches: 1945 – Das Jahr meiner vier Leben – von Amand Nowak – Ausgabe Oktober 2014

[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] „Adressbuch und Branchenbuch für den Oberlandratsbezirk Mährisch-Ostrau“: Mährisch-Ostrau, Schlesisch-Ostrau, Friedeck, Friedberg, Wallachisch-Meseritsch und Wsetin 1941 – Mährisch-Ostrau: Josef Brosch
[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] „Amtliches Deutsches Ortsbuch für das Protektorat Böhmen und Mähren“ Ausgabe 1940 – 2.Auflage – Hrsg. Reichsinspektor – Verlag: Prag, Eigenverlag
[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] „BÖHMEN UND MÄHREN“ – Ausgabe No. 2 – 1942 Februar – Volk und Reich Verlag GmbH Prag
[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] „Adressbuch der Landeshauptstadt Brünn“- Ausgabe 1942 Verlag Oskar Kuhn & CO., Prag II, Hibernergasse 30 – Teil A Gliederung nach Ortschaften – S.6 [108] Reichsarbeitsdienst /-wJ
[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] „Adress- und Branchenbuch für das nordostmährische Industriegebiet“ – Magistrat Mähr.-Ostrau, Friedeck-Friedberg, Friedland a. O., Frankstadt u. R., Rosenau, Wall.-Meseritsch, Wsetin, 1943

BArch R 77/248 – Personalverordnung für den Reichsarbeitsdienst – Folge 25 – 15.Juli 1943 – Blatt 116 [1]

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