Ulmbach

  • Beitrags-Kategorie:Landkreis Komotau
  • Beitrag zuletzt geändert am:8. Mai 2024
  • Lesedauer:3 min Lesezeit

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Nach der Ablösung der Patrimonialgerichtsbarkeiten wurde Ulmbach im Jahr 1849 zu einer selbständigen Gemeinde im Gerichtsbezirk Sebastiansberg bzw. Bezirk Komotau. Wenig später wurde das Gut aufgelöst und seine Fluren parzellenweise verkauft. Im Jahre 1877 erhielt Ulmbach eine eigene Schule, da im Winter der Schulort Reizenhain vielmals nicht erreichbar war. Zu dieser Zeit hatte der Ort schon jegliche Bedeutung verloren, der Handelsweg nach Wolkenstein spielte keine Rolle mehr, da die wichtigen Wege nun nach Marienberg/Sachsen führten.

In Ulmbach lebten im Jahr 1939 116 Menschen in 22 Häusern, die 5 Bewohner der einen halben Kilometer nördlich gelegenen Mühle am Schwarzwasser inbegriffen. Alle Einwohner waren deutsch, die Gemeindefläche umfasste ein Gebiet von 400 Hektar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Bewohner, die ausschließlich der deutschen Volksgruppe angehörten, vertrieben. Zwar wurden noch 1945 21 Tschechen in Ulmbach angesiedelt, doch diese Familien wurden, insofern sie nicht schon wieder aus dem abgelegenen Dorf fortgegangen waren, im Jahr 1950 wieder ausgesiedelt, da der Ort wegen seiner Lage an der Grenze zum Abriss vorgesehen war.

In Ulmbach blieb nur der Förster mit seiner Familie zurück. Als seine Kinder schulpflichtig wurden, verließ auch er den Ort, der jetzt den Charakter einer Einsiedelei hatte, da der Schulweg nach Sebastiansberg nicht zumutbar war. Das Forsthaus blieb unbewohnt und wurde dem Verfall preisgegeben.

Heute

Jilmová (deutsch Ulmbach, früher auch Olmbach, Ollenbach) ist ein geschliffener Ort im böhmischen Erzgebirge, Tschechien.

Jilmová befand sich in 810 m ü. M. drei Kilometer nordwestlich von Hora Svatého Šebestiána (deutsch Sebastiansberg) auf dem Gebirgskamm unmittelbar an der Grenze zum sächsischen Ort Satzung/Marienberg. Der am rechten Ufer der Schwarzen Pockau, die hier noch Schwarzwasser genannt wird, in der Talmulde des einmündenden Mühlbaches liegende Ort bildete zusammen mit Satzung ein kleines Siedlungsgebiet, das vollständig von den Wäldern des Erzgebirges umgeben war. Im Südosten stieß der Ort an das Hochmoor am Assigbach, wo die großen Sebastiansberger Torfstiche betrieben wurden. Südlich erhebt sich der hintere Glasberg (Skelný vrch, 877,6 m).

Zwischen 1985 und 1989 erfolgten in dem wüsten Dorf archäologische Ausgrabungen.

Die deutschen Heimatführer“ Band 17/18 Sudetenland – Druck 1939

Heimatkreis Komotau

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