RAD-Abteilung 5/372 Preßnitz i.E.

  • Beitrags-Kategorie:Landkreis Preßnitz
  • Beitrag zuletzt geändert am:3. Dezember 2024
  • Lesedauer:7 min Lesezeit

Adresse: 11a Preßnitz im Erzgebirge, Ruf: 35
Abteilungsführer:
Truppführer:

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Kriegseinsätze

1939: (05.07.1939 bis 16.10.1939) Aufbaukommando
1940: (28.04.1940-19.09.1940) 34268
1941: (12.1941-06.1942) 34268
1942:
1943: (08.09.1943-22.04.1944) RAD-Abt. 2/368 Tillmitsch, Post Leibnitz (Steiermark) 34268 zum 12.11.1943 gestrichen
1944:
1945:

Die Beschreibung des Lagers und seinen Tagesablauf überließen uns M. Kreibich und M. Maier in der „Kleinen Heimatkunde des Landkreises Preßnitz“ von 1943.

Die RAD-Abteilung wurde in Landkreise Preßnitz aufgestellt und wurde der Gruppe 372 Saaz im Sudetenland-West XXXVII zugeordnet, es gab 6 Abteilungen, für die Lager gebaut wurden, in denen Arbeitsmänner untergebracht waren.

Eines davon war das Bezirkslager des Reichsarbeitsdienstes im alten Jagdhaus bei Spitzenberg (neues Forsthaus; ehemalige staatliche Revierförsterei) in Preßnitz. Das RAD-Lager in der Nähe von Preßnitz wurde in der Zeit vom 5.7. bis 16.10.1939 aufgebaut.
Es bestand aus folgenden Gebäuden: 6 Baracken und das Herrenhaus, vier Baracken für Arbeitsmänner, eine Baracke für Truppenführer, eine Baracke für Hauptfeldmeister, Wirtschaftsgebäude, Waschräume, einem Lagerhaus für Arbeitsgeräte, Schutzkleidung und Wäscherei.
Das RAD-Lager bietet Platz für bis zu 216 Männer.

Der Tagesablauf des Mitarbeiters beginnt im Sommer um fünf Uhr morgens. Es beginnt mit einem morgendlichen Aufwärmen, es dauert eine Viertelstunde. Die Zeit zwischen dem Aufwärmen und dem Frühstück, die um Viertel vor sieben serviert wird, ist gefüllt persönliche Hygiene und das Bett machen. Um drei Viertel vor sieben gibt es ein Appell mit Flagge aufziehen. Es ist Früh und widmete sich der körperlichen Übungen, Übungen aus dem RAD und staatlicher politischer Ausbildung. Die zweite Hälfte des Tages ist reserviert für Arbeitsaktivitäten. Im örtlichen Arbeitslager wird hauptsächlich im Wald und in gearbeitet Landwirtschaft.

Das Mittagessen wird um 13.00 Uhr serviert. Es folgt Bettruhe bis 15 Uhr und Arbeit bis 19 Uhr, dann gibt es Abendessen. Auf das Abendessen folgt ein Überblick über die politische Presse und in der Regel eine Stunde Pause oder Singen. Die verbleibende Zeit bis zum Abend um 22 Uhr ist der Reinigung und Wartung gewidmet.

Im Winter beginnt der Tagesablauf um 6 Uhr morgens, also eine Stunde später als im Sommer. Aber die Mittagspause ist eine Stunde kürzer. Die übliche Arbeitszeit beträgt 72 Stunden pro Woche und die Arbeitspflicht beträgt sechs Monate.

An der Spitze des Lagers war der Kommandeur der RAD-Abteilung (Abteilungsführer), der vier Hauptfeldmeister zur Unterstützung hatte.
Diesen untergeordnet waren 12 Truppenführer, Hauptvormann, Vormann, Waffenmeister und Arbeitsarzt. Außerdem gibt es auch zwei Zivilisten im Lager, nämlich einen Koch und einen Handwerker. Die Arbeiter unseres Lagers kommen aus allen Teilen Deutschlands, diesmal (1941) sind hier meistens Bayern und Schwaben. Unser Bezirksarbeitslager befindet sich am Rande des Waldes am Fuße des Spitzenberges. Es gibt einen schönen Blick auf die historische Stadt Preßnitz. Hinter dem Lager ragen die mächtigen Fichten hervor. Das Arbeitslager befindet sich in einer wunderschönen Umgebung von idyllischer, romantischer Waldeinsamkeit.

Nachkriegszeit:
Nach 1945 wurde das Lager als Erholungslager für Kinder genutzt. Ich selbst verbrachte im Sommer 1947 einen Monat in einer Veranstaltung, die von der Abteilung für Jugendhilfe des Prager Rathauses organisiert wurde. Zu dieser Zeit war Přísečnice bereits der deutschen Bevölkerung beraubt, aber nur teilweise besiedelt. Viele Häuser waren völlig leer. Für uns Kinder im Alter von 10 bis 12 Jahren waren Spaziergänge in Přísečnice ein großes Abenteuer, da verlassene Häuser ohne Hindernisse besichtigt werden konnten.
Dr. Jaroslav Kloub

„Reichstelefonbuch Sonderband Ostmark und Sudetenland“ Ausgabe 1940 – Verlag: Paul Aug. Hoffmann/Berlin NW7 Schiffbauerdamm 8
„Das Sudetenbuch – Handbuch für den Reichsgau Sudetenland“ S.120 – 122 2. Ausgabe mit Ortsverzeichnis Teplitz-Schönau – Wächter Verlag 1941
„Jahrbuch des Reichsarbeitsdienstes 1942“ – Herausgegeben von Oberstarbeitsführer Müller-Brandenburg
„Sudetendeutsches Ortsnamenverzeichnis 29.09.1938“ – 2. Ausgabe 1987 Verlagshaus Sudetenland München

Der Sudetengau grüßt“ – Feldpostnachrichten Nummer 1.-11.

Kleine Heimatkunde des Landkreises Preßnitz“ von Josef Spinler – 1943
Bericht zum Arbeitslager

Verordnungsblatt vom 25. August 1939 – Folge 63 Seite 193 – BArch R 77/212
„Der Sudetengau grüßt! Oktober 1943“ – Folge 9 Seite 33 – Arbeitsgau Sudetenland-West Teplitz-Schönau – BArch R 77/208 – 0266

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