Geschichte
Die im Jahre 1471 gegründete, in 400 m Höhe liegende Gemeinde, mit 1378 Einwohnern (im Jahre 1880 noch 1815, im Jahre 1900 noch 1612), 490 Familie und 281 Häuser, schloss sich westlich lang gestreckt an der Straße nach Rennersdorf und Dittersbach an Kreibitz an.
Es war ursprünglich eine rein bäuerliche Ansiedlung, die im 12. Jahrhundert ihre ersten Anfänge hatte und wegen zunehmender Vergrößerung 1861 zur politischen Gemeinde erhoben wurde. Bis dahin teilte sie Geschick und Geschichte mit Kreibitz. In den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts entwickelte sich in steigendem Maße auch hier eine industrielle Erzeugung.
Es wurden Leinen- und Baumwollewaren, Strick- und Häkelgarne, Nähzwirne und ähnliches erzeugt. So entstand die vorher in Kamnitz 1840 gegründete Firma Florian Hübel im Jahre 1900 als mechanische Weberei, die 1924 an die Firma Josef Horn überging. Des Weiteren fingen im 19. Jahrhundert an, die Firmen Jg. Frind, A. Kreibich, vor allem die Firma Heinrich Gampe 1880 als Fäbereilohnbetrieb, später Herstellung von Nähfäden. 1939 hatte Niederkreibitz 3 Nähzwirnfabriken Firma Fritsche, Hille, Lischke, 3 Strick- und Häkelgarnfabriken, 1 Strumpffabrik Firma Gampe, 3 Färberein, 2 Sägewerke, 6 Gasthäuser.
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Zum Bahnhof Kreibitz-Teichstatt waren es 6 Kilometer. Omnibusverbindung bestand mit Kreibitz bis nach Zittau, Neugersdorf, Warnsdorf.
Kirchlich gehörte Niederkreibitz zur Pfarrei Kreibitz. Es hatte eine dreiklassig Volksschule.

Der Ort war auch Ausgangspunkt für lohnende Ausflugsziele, nach Süden zum Buschhübel (567 m) und Kaltenberg (736 m), nach Norden zum Ihricht und nach Westen in das Dittersbacher Felsengebiet.
Am 1. August 1896 kam es zu schweren Unwettern, welches Hochwasser durch den Kreibitzbaches mit großen Schäden über den Ort brachte. Dazu wurde zwischen 1912 und 1924 eine Talsperre erbaut zum Schutz gegen Überschwemmungen für die Bewohner der Orte entlang am Kreibitzbach.
Heute
Die Stadt Chřibská besteht aus den Ortsteilen Dolní Chřibská (deutsch Niederkreibitz), Chřibská (deutsch Kreibitz), Horní Chřibská (deutsch Oberkreibitz) und Krásné Pole (deutsch Schönfeld).
Die eingegangene Ansiedlung Kreibitz-Bachhäuser liegt im Tale der Chřibská Kamenice (deutsch Kreibitzbach) etwa 3 km westlich von Chřibská (deutsch Kreibitz) an der Strasse nach Jetřichovice (deutsch Dittersbach). Sie gehörte zu Dolní Chřibská (deutsch Niederkreibitz) und hatte 1930 acht Häuser mit 34 Einwohnern. Heute steht nur noch das Haus „Der Eisenbahner“ als Erholungs– und Rehabilitationszentrum, bei dem die Straße über Studený (deutsch Kaltenbach) nach Česká Kamenice (deutsch Böhmisch Kamnitz) in einer großen Steigung in teilweise durch den Fels gehauenen Serpentinen aus dem Tale hinausführt.
Noch vor kurzem stand hier die alte Weberei des Florian Hübel gegründet im Jahr 1840, die in der Wirtschaftskrise 1924 verkauft wurde und ihren Betrieb 1929 einstellen musste. Nach dem Zweiten Weltkrieg dienten ihre Gebäude als Erholungsheim und später als Depositorium des Nationalmuseums in Prag. Seit 1980 standen die Gebäude leer, im Mai 1996 brannte die verwahrloste Fabrik ab und wurde 2000 abgerissen.
„Niederlandhefte -Schriftenreihe des Bundes der Niederländer“ Wilhelm Pfeifer S.19/20 – HEFT 9 – 1977
„Geschichte des Niederlandes“ Karl Richter 1960
„Heimatkunde des politischen Bezirkes Rumburg“ Anton Hockauf 1885
„Die deutschen Heimatführer“ Band 17/18 Sudetenland – Druck 1939
„Heimatbuch Kreibitztal und Teichstatt“ Adolf Gampe – Niederland Verlag 1985
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