Böhmisch-Leipa

  • Beitrags-Kategorie:Landkreis Böhmisch Leipa
  • Beitrag zuletzt geändert am:7. Mai 2024
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Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Stadt liegt 263 m über dem Meeresspiegel am Fluss Polzen, in den am westlichen Stadtrand die Bäche Rohnbach und Robitzer Bach einmünden.
Die Stadt war ursprünglich eine kleine Siedlung im Besitz der Herren von Leipa. Sie erhielt 1381 Stadtrechte. Die Stadt gehörte wechselnden Herrschaftsinhabern, darunter Albrecht von Wallenstein. Neben dem Schloss Neuschloß war die Herrschaft Leipa die einzige seiner zahlreichen Besitzungen (Herzogtum Friedland, Herzogtum Sagan, Herzogtum Glogau, Herzogtum Mecklenburg), die seiner Witwe Katharina, geborenen Gräfin Harrach, als Witwensitz belassen wurde; die einzige Tochter, Prinzessin Maria Elisabeth von Friedland (1626–1662), ehelichte 1645 Rudolf Freiherrn von Kaunitz, wodurch Leipa bis 1848 in den Besitz der Familie Kaunitz kam.

1850 wurde Böhmisch-Leipa zur Bezirksstadt und zu einem Eisenbahnknotenpunkt in der Monarchie Österreich-Ungarn. Des Weiteren befand sich der Sitz des Gerichtsbezirks Böhmisch-Leipa in der Stadt. Seit 1864 verfügte die Stadt über eine staatliche Realschule. Am Ende des 19. Jahrhunderts hatte Böhmisch-Leipa mehrere industrielle Produktionsbetriebe, darunter auch eine Pianofabrik, und außer einer Oberrealschule auch ein Gymnasium.
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Ort 1918 an die Tschechoslowakei aufgrund des Vertrags von Saint-Germain. Durch das Münchner Abkommen wurde die Stadt 1938 bis 1945 als Teil des Sudetenlandes dem Deutschen Reich eingegliedert. Sie war Sitz des Landkreises Böhmisch-Leipa im Reichsgau Sudetenland, Regierungsbezirk Aussig.

Es bestand die Reichsarbeitsdienst-Gruppe 374, des Arbeitsgaues XXXVII Teplitz-Schönau, Sudetenland-West am Ortsrand der Stadt Böhmisch-Leipa mit der Bezeichnung 3/374 und 4/374.

Am 1. Dezember 1930 hatte Böhmisch-Leipa 13.714 Einwohner, am 17. Mai 1939 waren es 12.000.

Mai 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs im Mai 1945 wurde ein Großteil der deutsch böhmischen Bevölkerung 1945 bis 1946 vertrieben, unter Berufung auf die Beneš-Dekrete enteignet und zum Verlassen der Stadt gezwungen.
1945 beendete das Arbeitslager natürlich seine Funktion und wurde von der Armee übernommen. Bereits im September 1946 wurde das Lager als Internierungslager genutzt. Das ursprüngliche Sammel- und Internierungslager im Bereich der heutigen Garagen, das Gebiet Svazarm und heute Automotoklub Slovanka, wurde zum Teil von der Armee genutzt. Die Kapazität dieses zweitgrößten Lagers der Stadt, dh. Unterhalb des Heiligen Hügels reichte zu diesem Zeitpunkt bereits für die gewählten Zwecke aus. Die Unterkunftskapazität betrug 500 Plätze, wurde aber nie voll ausgelastet. Das Lager hatte 18 Baracken, Küche mit Abstellraum, Badezimmer mit Zubehör, Toiletten, Pferdestall, Kohlenlager und Wassertank. Die Tätigkeit des Internierung- und Sammellagers wurde Ende 1946 eingestellt, als der Abriss begann und das Lager in der ersten Hälfte des Jahres 1947 größtenteils verschwand.[1]

Am 22. Mai 1947 hatte Böhmisch-Leipa 11.991 Einwohner. Viele Neubürger aus Mittelböhmen und der Slowakei, sogenannte „Repatrianten“, und Roma siedelten sich in der Nachkriegszeit hier an.

Die letzten Überreste des Lagers verschwanden kurz vor dem Bau der Siedlung um 1970.

Heute

Česká Lípa (deutsch Böhmisch-Leipa) ist eine Stadt im Liberecký kraj im Norden Tschechiens.

„Heimatkunde des politischen Bezirks Böhmisch-Leipa“ – Lehrerverein des Schulbezirks Böhmisch-Leipa 1911 – Bearbeitet von Dr. Franz Hantschel
www.leipaer-heimat.net
www.oppelt.org

https://vodanamlyn.cz/de-leipsche über die Zeit zwischen 1930 und 1945 in Leipa.

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