Geschichte
Der Ort dürfte zur gleichen Zeit wie die Nachbarorte entstanden sein. Erwähnt wird Röhrsdorf erstmalig 1346. Haupt der Gemeinde war im Mittelalter der Gemeinderichter, später Ortsvorsteher.
Bei der Teilung von 1566 kam Röhrsdorf an Hans von Schleinitz. Nach dem Stockurbar von 1668 hatte Röhrsdorf einen Lehenrichter, sechs Bauern, vier Gärtner, fünf Häusler, zwei Hausgenossen.
Gewässer
Die Gemeinde Röhrsdorf, 1471 erstmalig erwähnt, liegt in einem schmalen Tal, das nach Hainspach zu offen ist. Ein kleiner Bach durchfließt den Ort, welcher den Namen Herrnbach führt und nach Süden fließt. Er entspringt am Pettersberg und hat zwei Zuflüsse. Der erste Zufluß kommt aus dem Fichticht zwischen Röhrsdorf und Sohland, der zweite entspringt am Fuß des Joachimsberges und mündet am rechten Ufer. Nach dem Einfluß des zweiten Bächleins teilt sich der Hauptbach in den Urbach und den Mühlbach, und beide vereinigten sich bei der Röhrsdorfer Mühle.
In früheren Zeiten gab es in Röhrsdorf viele kleine Teiche, die meist trockengelegt wurden, gegenwärtig bestehen noch sieben kleine Teiche, welche von dem Herrnbach gebildet werden.
Sehenswertes
Die Umgebung ist sehr schön und man genießt von zwei Punkten in der Nähe einen überaus schöne Aussicht über das Tal, die nördlich gelegenen „Steinklüste“ und die südliche, wo sich zeitweilig ein Sommerrestaurant Ferdinandshöhe befand. Das Dorf grenzte im Süden an Hainspach, im Westen an Lobendau, im Nordwesten an Hilgersdorf, im Übrigen an die sächsische Ortschaft Steinigtwolmsdorf, Wehrsdorf und Sohland/Spree.
Bevölkerung und Erwerb
Röhrsdorf hatte 48 Häuser mit 279 Einwohner (1898). Von der Industrie war die Weberei und die Bandweberei Fabrik Karl Lorenz und ein Sägewerk in Röhrsdorf zu finden, wie auch die Kunstblumenerzeugung.
Im Jahre 1866 hatte der Ort eine preußische Einquartierung, wofür er einen Schadenersatz von 434 fl. Beanspruchte.
In der Nähe sind folgende Berge: im Westen der Johachimsberg, auf dessen Gipfel ein Bethaus und ein Kreuzweg mit Stadion stand, gegen Südosten der Fuchsberg, im Norden der Pettersberg. Der höchste Punkt des Dorfgebietes ist der im Volksmund „ Kinderwald“ genannte bewaldete Bergrücken gegen Sohland/Sa. mit 473 m Höhe.
Das Kriegerdenkmal für die Opfer des I.Weltkrieges wurde unterhalb des Joachimsberges aufgestellt.
Die Post wurde im Jahre 1890 errichtet und vermittelt seit dieser Zeit den von Jahr zu Jahr anwachsenden Verkehr. Die von Hainspach über Röhrsdorf nach Hilgersdorf führende Straße wurde im Jahre 1893 vom Bezirk übernommen und entsprechend hergestellt. Auch gibt es gute Wege nach den Nachbarorten Lobendau, Wehrsdorf/Sa. und Steinigtwolmsdorf/Sa.
Pfarrei, Matriken, Kirche
Röhrsdorf hatte keine eigene Kirche und wurde 1630 Hainspach zugeteilt. In Röhrsdorf stehen zwei Kapellen. Die ältere, die im Jahre 1826 erbaute Kapelle, erhielt 1862 ein Schieferdach. 1881 errichteten die Bewohner eine neugotische Kapelle, die durch Spenden der Brüder August und Johann Noack (letztere Bürgermeister von Hainspach) ermöglicht wurde. Der Friedhof wurde im Jahre 1874 auf dem Gemeindegut angelegt.
Schule
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde beim Bäckermeister Pietschmann in Röhrsdorf Nr.38 von diesem nebenbei Schule gehalten, das Schulgeld betrug für einen Tag einen Pfennig. Später gingen die Kinder nach Hainspach in die Schule. Im Jahre 1824 wurde in Röhrsdorf eine Expositur in einem gemieteten Lokal errichtet und der Unterricht von einem Hainspacher Lehrer erteilt. Die Expositur bestand bis zum Jahre 1859, dann gingen die Kinder bis 1866 wieder nach Hainspach. Seit 1866 hatte der Ort eine selbständige Schule, welche nur eingemietet war. Im Jahre 1877 erhielt die Gemeinde eine Landessubvention von 1500 fl., so dass mit dem Bau des neuen Schulgebäudes begonnen werden konnte. Das neue Gebäude wurde am 25. August 1879 eingeweiht.
1945 hatte der Ort 54 Häuser.
Heute
Liščí (deutsch Röhrsdorf) ist ein Ortsteil mit 6 Häusern, davon sind 2 Bewohnt in der Gemeinde Lipová (deutsch Hainspach).
2010, Das Kriegerdenkmal für die Opfer des I.Weltkrieges steht immer noch unterhalb des Joachimsberges, das Denkmal wurde gereinigt, um die Namen der Personen wieder lesen zu können.
„Niederlandhefte -Schriftenreihe des Bundes der Niederländer“ Wilhelm Pfeifer S.62 – HEFT 9 – 1977
„Geschichte des Niederlandes“ Karl Richter 1960
„Heimatkunde des politischen Bezirkes Rumburg“ Anton Hockauf 1885
„Die deutschen Heimatführer“ Band 17/18 Sudetenland – Druck 1939
„Unser Niederland“ – Ausgabe 553 – Dezember 1995 – S.36
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