Geschichte
Stadtgemeinde Kreibitz
In einem mit Naturschönheiten überreich ausgestatteten Tal liegt die als Erholungsort bezeichnete Stadt Kreibitz mit ihren Nachbargemeinden Neukreibitz, Niederkreibitz, Oberkreibitz und Schönfeld. Wohl umrahmten meilenweite Wälder und Berg an Berg den idyllisch gelegenen Ort in einer Höhe von 342 m, doch prägte auch Industrie und Gewerbefleiß den Charakter dieser Stadt und des ganzen Kreibitztales.
Die Stadt hatte 1365 Einwohner und 301 Häuser mit 415 Wohnparteien, war also ein Städtchen, das allerdings in früheren Zeiten größer gewesen war. Ihre Kulturflächen umfaßten 251 ha, davon 85 ha Ackerfläche, 84 ha Wiesen, 49 ha Wald.
Geschichtliche Entwicklung
Die Gründung von Kreibitz liegt schon zum Ende des 12. Jahrhunderts. Es wurde bereits 1427 als Stadt erwähnt. Wir wissen aber, daß jede Siedlung mit Marktrecht als Stadt oder Städtel bezeichnet wurde. Die erste geschichtliche Urkunde über den Ort stammt aus dem Jahre 1383. Kreibitz wird darin als Vogtei bezeichnet und wir können sagen, daß es mindestens vor dem Jahre 1400 ein Marktflecken war. Unter der Herrschaft der Wartenberge war im 15. Jahrhundert ein besonderer Aufschwung durchsiebt, Überlassung der umliegenden Bauerngüter an die einzelnen Bürger und die Verleihung verschiedener Freiheiten an die Handwerker festzustellen. Die Erhebung zur Stadt können wir aufgrund ein kaiserlichen Entschließung aus den 4.7.1570 ansetzen, die später von Kaiser Rudolf II bestätigt wurde. Die Braubürger erhielten 1596 den ersten Freibrief und im Jahre 1500 stand schon das erste Brauhaus. Die Stadtschule wurde im Jahre 1524 errichtet und 1542 erstand ein neues Pfarrhaus. Ein Spital erhielt das Städtchen 1596, im selben Jahre entstand die Bogenschützenvereinigung.
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Nach dem Dreißigjährigen Kriege war Kreibitz mit seinen eingepfarrten Nachbargemeinden größtenteils evangelisch. Zwischen 1620 und 1640 kehrten die meisten Einwohner unter dem Druck der Gegenreformation zum alten Glauben zurück. Die zum Teil aus Holz bestehende Kirche wurde 1670 in Stein umgebaut. 1654 gab es in Kreibitz nur 69 Häuser mit 500 Einwohnern, darunter 3 brauberechtigte Bürgerhäuser. Niederkreibitz und Oberkreibitz, die damals noch keine eigene Gemeinde bildeten, hatten sich zu dieser Zeit ihren bäuerlichen Charakter vollständig bewahrt. Oberkreibitz zählte 1654 neben der Glashütte und dem Huttengute noch 9 Bauernwirtschaften, Niederkreibitz hatte 10 Bauern, 2 Kleinbauern und 2 Feldgüter. Die Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege begünstige ein Aufblühen von Handel und Gewerbe und damit eine rasche Zunahme der Bevölkerung und der Häuser. Besonders die Glasveredelungsgewerbe erlebte gegen Ende des 17. Jahrhunderts einen bedeutenden Aufstieg, der 1709 zur Anlage des Dorfes Schönfeld führte, während 1715 aufgemacht Grund des Stockteiches die ersten Häuser von Teichstatt entstanden. Bald darauf folgte die Ansiedlung von Neukreibitz. 1755 zählte Kreibitz bereits 123 Häuser mit über 1000 Einwohnern. Kaiserin Maria Theresia bestätigte am 4.7.1747 das Stadtrecht von Kreibitz. Schon Rudolf II. Hatte der Stadt ein Wappen verliehen: Einen quergeteilten Schild, im oberen blauen Felde ein weiß gekleidetes Mädchen mit fliegenden Haaren, rudern in einem Nachen stehend. Im unteren goldenen Felde das österreichische Landeswappen, ein gekröntes rotes Schild mit silberner Querbalken. Diese Wappen waren seit 1872 in Relif am Rathaus von Kreibitz angebracht und wurde bis 1945 im Stadtsiegel verwendet.
Bis zur Errichtung des Bezirksgerichts im Jahre 1850 galt das Patronatsgericht, dem bis Ende des 17. Jahrhunderts die von der Stadtverwaltung ausgeübte Gerichtsbarkeit vorangegangenen war. Im Jahre 1779 besuchte Kaiser Josef II. die Stadt.
Verwaltung
Von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg erfolgte in den Gemeinden des Kreibitztales ein beachtlicher Aufstieg. Bedingt durch die Verbesserung und Erweiterung des Verkehrsnetzes, durch den Bau der Staatsstraße und die Eröffnung der Böhmischen Nordbahn 1868 sowie durch das Aufkommen neuer Maschinen, trat an die Stelle der bis dahin vorherrschenden Handwerks und der Hausindustrie die fabrikmäßige Erzeugung. 1870 zählte Kreibitz 2569 Einwohner in 334 Häusern.
Das alte baufällige Rathaus wurde 1872 abgetragen und ein neues aufgeführt, die Volks- und Bürgerschule 1908/09 errichtet. Die Hochquellenwasserleitung entstand 1904 gemeinsam mit Oberkreibitz und Schönfeld. 1908 wurde ein Gaswerk errichtet, 1910 der Anschluss an das Stromversorgungsgebiet des Elektrizitätswerks Warnsdorf durchgeführt. Ein eigenes Postamt erhielt Kreibitz 1841, die Telegrafenstation 1887 und 1894 den Telefondienst. 1927 wurde der Autobusverkehr zur Bahnstation und nach Herrnskretschen aufgenommen.
Die städtische Sparkasse wurde 1886 gegründet.
Von Kriegsnöten blieb Kreibitz nicht unberührt. Im Dreißigjährigen Kriege wurden die Gemeinden des Kreibitztales durch wiederholte Kontributionen ausgepresst. Beim Rückzug der Schweden 1648 wurde die Stadt geplündert. 1710 wiederum hausten hier die Panduren, im Siebenjährigen Kriege erlitt der Ort eine viertägige Plünderung. Während der napoleonischen Kriege befand sich ein Lager der Vandammschen Armee in der Stadt und im Jahre 1866 zogen am 24. Juni 3000 Mann preußischer Infanterie durch die Stadt. Der Weltkrieg forderte 49 Heimatsöhne als Opfer, viel andere hat die Not und Entbehrung im Kriege und nach dem Kriege dahingerafft, als Verarmung, Not überall herrschten. Der Wiederaufstieg erfolgte zögernd. Die Bevölkerung der Stadt war leider seit dem Höchststand von 1870 noch mehr zurückgegangen, weil die neuen abgespaltenen Gemeinden Niederkreibitz, Oberkreibitz und Neukreibitz Menschen anzogen. Kreibitz hatte 1880 1970 Einwohner, 1910 nur noch 1711, 1930 1600 Einwohner und 1939 1365. Anlass zu diesem Rückgang bot auch der Sog der Bezirksstadt Warnsdorf.
Bevölkerung und Erwerb
Die Erzeugnisse des Kreibitztales waren Leinwand, Zwirn und Glas. Schon von alters her hatten diese auf den weiten Märkten ihre Abnehmer. Schon vor dem Dreißigjährigen Kriege gab es hier eine Leinenweberzunft. Die Leinenerzeugung war aus der Heimarbeit für den eigenen Bedarf hervorgegangen und im Handel durch norddeutsche, holländische und englische Aufkäufer nach Italien und anderen Ländern exportiert. Als die Baumwolle ab 1786 eingeführt werden dürfte, begann sich deren Verarbeitung durchzusetzen und die mechanischen Webstühle taten das übrige zur Modernisierung. Für das Erwerbsleben der Bevölkerung war jedoch die Erzeugung von Leinen- und Baumwollzwirn, sowie Strick- und Häkelgarn ausschlaggebend.
Der große Holzreichtum und das Sandvorkommen begünstigten die Entwicklung der Glasindustrie. Schon 1427 ist unter der Herrschaft der Familie Berka von Duba eine Glashütte erwähnt, in deren Umkreis sich die Bewohner mit Glasherstellung beschäftigten. Es ist nicht sicher, ob diese Gläserei in Kreibitz oder in Daubitz gestanden hat. Die ständigen Fortschritte in der Veredlung schufen bald im ganzen Tale eine Reihe neuer Gewerbe, wie Schleifer, Kugler, Glasschneider, Glasmalerei, Vergolder, Formenschlosser u.a. Das Kreibitzer Glas wurde im 20. Jahrhundert in den verschiedensten Gebrauchsformen und mannigfaltigsten Veredlungsverfahren hergestellt und fand in der ganzen Welt gesuchten Absatz. Das älteste Stadtbuch von Kreibitz aus dem Jahre 1514 enthielt auf der Seite 1 den Eintrag, dass der Glashüttenmeister Friedrich seinem Sohn Georg seine Hütte in Oberkreibitz mit dem alten Handwerksrecht übertrug, „wie es ihm schon vor 100 Jahren“ geboten worden war. Das darf nicht wörtlich genommen und nicht etwa als Gründung einer Glashütte um 1414 gedeutet werden. 1504, 1560 und 1612 wurde aber dem Hüttenmeister erlaubt, Holz in den Wäldern für die Erzeugung von Pottasche nach Bedarf zu entnehmen. Sie mussten aber an Glasgeräten an den herrschaftlichen Hof liefern, was dort gebraucht wurde. Wir kommen auf die dortige Entwicklung der Glashütte bei der Beschreibung von Oberkreibitz zurück.
1770 bis 1780 trat die Stadt Kreibitz neben Schönlinde als ein Zentrum der Zwirnerzeugung auf und blieb bis in die heutige Zeit in dieser Branche dominiert. Die Erzeuger von echtem Leinenzwirn waren Anton Fritsche und Karl Hille. Im Jahre 1780 gründet Josef Zahn eine Lusterfabrik (Glas- und Spiegelniederlagen), diese Firma hatte auch zwischen 1813/20 eine Niederlassung in Damaskus und Aleppo.
Der Stand der Wirtschaft 1939 war: 1 Mühle, Bierbrauerei Schimmer, 1 Bleicherei, 1 Färberei, 1 Schotterwerk, 4 Garn- bzw. Strickwarenfabriken, 3 weitere Textilfabriken (Weberei), Glasfabrik Karl Krolop, Glasraffinerie Hetzel, 2 Glasformenerzeugungen und Maschinenbau, 2 Eisengießerein, 3 Kartonagenfabriken, 1 Schuhfabrik, 1 Zuckerwarenfabrik, 2 Zwirnerein (Kny, Lischke), 15 Gaststätten und viele Einzelhandelsgeschäfte. Für ein Städtchen dieser Größenordnung war alles eine erstaunliche Anballung von Industrie und Gewerbe.
Schon im 18. Jahrhundert waren Kreibitz die Zwirnhändler Hübner, Klempner, Eiselt, Gläser, Hielle und Matausch bekannt. Die um 1840 entstandene Firma Hille erzeugte Strick- und Häckelgarne, Leinen- und Baumwollzwirne, hatte eine eigene Glänzerei und Färberei (Firmenmarke „Drei Bienen“) und beschäftigte 80 Fabrikarbeiter und 30 Heimarbeiter. Die Firma Johann Michel (1850) erzeugte Nähfäden in allen Aufmachungen und exportierte in die Ostländer und den Orient. Aus dieser Firma entstand 1900 die Firma Wenzel und Michel, später Karl Lischke. Die weit verzweigte Firma Ignaz Richter Söhne in Niedergrund und Warnsdorf (Weberei mit mehr als 1200 Arbeitern) hatte in Kreibitztales ihren Ursprung (1818). Die Firma C. Reinisch und Co. (gegründet 1850), mit Zweigbetrieb in Warnsdorf seit 1880, erzeugte Baumwollstoffe für Offiziersblusen, später Bettzeuges. Auch andere beachtliche Firmen der Zwirnerei, Spinnerei und Garnerzeugung entstanden in Kreibitz In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert, die aber bis 1933 eingingen oder in andere Hände übergingen.
Schule
Kreibitz hatte eine vierklassige Volksschule, eine fünfklassige gemischte Bürgerschule, eine gewerbliche Fortbildungsschule und vor 1939 eine tschechische Volksschule, ein Stadtmuseum und Bücherei, daneben eine Bücherei des deutschen Fortbildungsvereins, ein Post- und Telegrafenamt, ein Wasserwerk und städtischen Waldbesitz mit eigener Forstverwaltung, sowie sieben kulturelle Vereine.
Pfarrei, Matriken, Kirche
Was die kirchlichen Verhältnisse betrifft, so war Kreibitz eingesetzte Alte Pfarrei, vermutlich schon seit Mitte des 12. Jahrhundert, die nicht nur Neukreibitz, Oberkreibitz und Niederkreibitz, sowie Schönfeld, sondern Teichstatt und das im Bezirk Böhmisch Kamnitz liegende Hillmühl und Kaltenbach mit umfasste. Die ursprüngliche Kirche war schon bei dem Tschechischen Chronisten Balbin für das Jahr 1384 erwähnt. Sie wurde mehrmals umgebaut. An der Langseite warum Eingangstor das Wappen der Herren von Wartenberg noch sichtbar, unter denen 1596 ein Zubau erfolgt war. Von historischer Bedeutung waren auch die zum Teil noch gut erhaltenen, an der Kirche und der Friedhofmauer befindlichen uralten Grabsteine. Auf dem hinter der Kirche gelegene alten Friedhof befand sich auch das Denkmal für die in den Jahren 1849 bis 1866 Gefallenen und die Marmorgedenktafel für die Weltkriegsopfer und die streng gotische Grabkapelle der Familie Tschinkel.
Der Marktplatz von Kreibitz erhielt durch die auf der Brücke über dem Kreibitzbach aufgestellten Statuen (1751) des Bildhauers Franz Werner aus Bürgstein und durch das gotische Rathaus ein besonderes Gepräge. Neben dem Rathaus stand das Geburtshaus des berühmten Naturforschers Thaddäus Haenke mit einer vom Fortbildungsverein angebrachte Gedenktafel. Der Arzt Thaddäus Haenke ist hier 1761 geboren, studierte in Prag und Wien und wurde durch preisgekrönte Veröffentlichungen über die Riesengebirgsflora in der Wissenschaft berühmt. Von der spanischen Regierung beauftragt, unternahm er eine weite Forschungsreise nach Südamerika. Seine zahlreichen Sammlungen und Handschriften, vor allem die Entdeckung der Victoria Regia, verschafften ihm Weltruhm. 1817 fand er durch ein Versehen mit einer giftgefüllten Flasche einen tragischen Tod.
Sehenswertes
1903 im August wird auf dem Weg von der Kreuzbuche über die Dorflehne auf den Kaltenberg führt, das Denkmal für die Gefallene der Schlacht von Kaltenberg Eingeweiht.
Die Tafel hatte folgende Inschrift: „Zur ehrenden Erinnerung an die tapferen, gefallenen österreichischen und preußischen Krieger, welche hier in treuer Pflichterfüllung in der Zeit vom 18. bis 21. Juli 1757 für Kaiser, König und Vaterland den Heldentod erlitten haben. Gott schenke ihnen den ewigen Frieden.“
Verkehr, Gastgewerbe, Sport
Kreibitz liegt an der von Warnsdorf über Niedergrund, Obergrund und Teichstatt nach Böhmisch Kamnitz führenden Straße, in dem tiefen, vom Kreibitzbach durchflossenem Tale, dessen Berge als Ausläufer des Lausitzer Gebirges in der Felsenwelt der Böhmisch-Sächsischen Schweiz überleiten. Schon an der Ostgrenze von Niederkreibitz beginnen die diesem Gebiet eigenen zerklüfteten, in tiefen Forsten liegenden Sandsteingebilde. Mit schönen alten Häusern, einem zusammengebauten altertümlichen Marktplatz, von der hoch gelegenen Kirche überragt, so bot Kreibitz ein anheimelndes, an mittelalterliche Romantik erinnerndes Bild. Der Umstand, dass die Eisenbahn wegen der Geländeschwierigkeiten seinerzeit von der etwa 3 km entfernten Station Kreibitz-Teichstatt nicht über das tief im Tal liegende Kreibitz, sondern am Plissenberg entlang durch die Wälder des Tannenberggebiets über Kleinsemmering (Station Oberkreibitz) nach Böhmisch Kamnitz geführt wurde, hat in mehrfacher Hinsicht die Weiterentwicklung sowohl der Industrie als auch des Fremdenverkehrs stark beeinträchtigt. Ein reger Autobusverkehr ersetzte diese Benachteiligung durch Anbindung mit den Bahnhöfen in Teichstatt und Oberkreibitz–Schönfeld, mit Böhmisch Kamnitz und über Niederkreibitz, Rennersdorf, Kurort Dittersbach, Herrnskretschen.
Kreibitz hatte einen Badeteich, Dampf- und Wannenbäder, Speil- und Tennisplätze. Schöne Fußwege führten den Spaziergänger mühelos in die nahen Wälder und zeigten ihm ein begnadetes Stück Welt. Vom Turm des Kaltenberges mit der Kinsky-Baude (abgerissen nach 1945), der höchsten Erhebung des Kreibitzer Gebirges (729 m), genoss man eine weite herrliche Rundsicht. In Richtung Daubitz bot eine Wanderung über die Ihrichtbleiche zum Ihrichtberg (Iricht, 534 m), einem Basaltkegel mit Schutzhütte und vorzüglicher Aussicht, einen Genuss. Die Klötzerhöhe, ebenfalls eine basaltische Kuppe mit Schutzhütte, lag nur 20 Minuten von der Stadt entfernt. Die das Kreibitzer Waldland bildenden Höhen liegen aber im Bogen von Süden nach Osten und Norden um Kreibitz herum. Nordöstlich der Stadt schlisst der Plissenberg (599 m) die Runde, während der höchste Berg des Kreibitzer Landschaft der 770 m hohe Tannenberg ist. Die ganze Landschaft um Kreibitz galt als Sommerfrische, insbesondere in den Wäldern gab es Rehe und Gemsen, Birk- und Auerhüner und vor allem einige interessante botanische Seltenheiten.
Nachwort (Ausklang)
Im Zweiten Weltkrieg war hier ein kleines Kriegsgefangenenlager. Gegen Ende des Krieges zog ein Todestransport aus dem KZ Schwarzheide durch die Stadt (Gedenktafel auf dem Friedhof).
1945 hatte das Kreibitztal mit den Ortschaften an die 4800 Einwohner.
1947 wurde die Produktion der Brauerei eingestellt, technische Einrichtung in die Slowakei geschafft und die Gebäude als Kohlelager / Kolchose verwendet.¹
1950 wurde die Produktion bei der Firma Hetzel eingestellt.
1960 hatte das Kreibitztal mit seinen Ortschaften 1682 Einwohner, kommt vom Kreis Haida zum Kreis Tetschen.
1965 Abriß des Hotels „Roß“ (Hraničař)
1975 wurde die Produktion bei der Firma Horn eingestellt und die ehemalige Brauerei Kreibitz wird abgerissen.
1980 wird Teichstatt an Kreibitz angeschlossen und 1990 wieder selbständig.
1984: Das Denkmal zur Erinnerung an die Schlacht 1757, liegt zerstört im Wald.
Heute
Chřibská (deutsch Kreibitz) ist eine Kleinstadt im Ústecký kraj in Tschechien.
Die Stadt Chřibská besteht aus den Ortsteilen Dolní Chřibská (deutsch Niederkreibitz), Chřibská (deutsch Kreibitz), Horní Chřibská (deutsch Oberkreibitz) und Krásné Pole (deutsch Schönfeld), die zugleich auch Katastralbezirke bilden. So zählt Kreibitz nach einem halben Jahrhundert Vertreibung 1450 Einwohner gegenüber 4280 im Jahre 1939. Trotz zahlreicher Köder, mit denen man Tschechen aus dem Landesinneren in die Randgebiete locken wollte, konnte dort die vertriebene Bevölkerung erst etwa zu einem Drittel ersetzt werden. Vor 1945 waren in den genannten Orten 920 Gebäude dauernd bewohnt; heute sind es nur noch 470, während andere, neuerdings mit einer Sondernummer (evidenční číslo) gekennzeichnete, nur zeitweise als Ferienwohnung genutzt werden. Oft sind es kleinere Block- und Umgebindehäuser, die ihr Überleben der liebevollen Pflege der Privatbesitzer verdanken.
Seit dem 10. Oktober 2006 ist Chřibská wieder eine Stadt. Sie ist Mitglied der Mikroregion Tolštejn.
Das K.u.K Schützenhaus befindet sich in Privatbesitz, im Bild sind die Reste der Schießanlage für das Adlerschießen zu sehen.
„Niederlandhefte -Schriftenreihe des Bundes der Niederländer“ – Wilhelm Pfeifer S.81/85 – HEFT 9 – 1977
„Geschichte des Niederlandes“ – Karl Richter 1960
„Heimatkunde des politischen Bezirkes Rumburg“ – Anton Hockauf 1885
„Die deutschen Heimatführer“ Band 17/18 Sudetenland – Druck 1939
„Unser Niederland“ – Ausgabe April 1993, S.102 [1]
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