Geschichte
Mariaschein entwickelte sich schrittweise aus dem Dorf Althof mit seiner aus dem 13. Jahrhundert stammenden Wasserburg und dem 1446 erwähnten Dorf Scheine (auch Schein, Scheune). Im Jahre 1591 fiel das Dorf Scheine an die Komotauer Jesuiten, die am 3. April 1587, die der Jungfrau Maria geweihten Kirche die Jesuiten beriefen, die dann um 1650 mit dem Bau eines Konvents und einer Wallfahrtskirche begannen, die im Jahre 1679 das Gymnasium in Mariaschein eröffnetem, das seine volle Tätigkeit seit 1725 ausübte. Der Name Mariaschein wurde seit 1670 auch auf die beiden Gemeinden Althof und Scheine übertragen. Diese wurde durch die Auffhebung des Jesuitenordens im Jahre 1773 unterbrochen und erst ab 1853 wieder aufgenommen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war Mariaschein eine Gemeinde im Gerichtsbezirk Karbitz bzw. im Bezirk Aussig.
Dann erlebte das Gymnasium seine Blütezeit mit bis zu 450 Sudenten während der 1. Republik. Darunter waren auch viele Söhne unserer Heimat. Der 2. Weltkrieg unterbrach die Tätigkeit der Anstalt; zuerst war hier eine Polizeiakademie; dann gegen Ende des Krieges ein Lazarett.
Aufgrund der Beneš-Dekrete musste die deutsche Bevölkerung Mariaschein nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen.
Im Jahre 1947 wurde die Tätigkeit zwar erneuert, aber schon 1950 durch die Kommunisten beendet und das Gebäude in ein Sammellager für Priester verwandelt.
1959 erfolgte die Eingemeindung in die Stadt Krupka. In Bohosudov (deutsch Mariaschein) befindet sich der Sitz der Stadtverwaltung von Krupka.
Dann übernahm es kurz die čsl. Armee und seit 1968 beherbergte es die sowjetische Armee bis 1991.
Heute
Bohosudov (deutsch Mariaschein) ist der zentrale Ortsteil der Stadt Krupka (deutsch Graupen) in Tschechien. Er ist vor allem durch die Wallfahrtskirche der Schmerzhaften Mutter Gottes bekannt, die auch nach dem früheren Ortsnamen als Mariaschein bezeichnet wird.
1993
Zum 1. September öffnet sich wieder die Pforte dieser Anstalt mit dreihundertjähriger Tradition. Die angerichteten Schäden an den Gebäuden wurden auf 60 Millionen Kronen geschätzt.
Jetzt ist die Schule wieder in der Verwaltung der Kirche und es ist zu hoffen, dass diese ein Mittelpunkt der Erneuerung der Bildung und Kultur dieser ökologisch, vor allem aber moralisch schwer geschädigten Landschaft wird.
„Die deutschen Heimatführer“ Band 17/18 Sudetenland – Druck 1939
„Unser Niederland“ Februar 1993 Nr.519 S.40
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