Geschichte
Das Gebiet der Stadt Bodenbach gehörte vom 10. bis zum 13. Jahrhundert zur Gaugrafschaft Tetschen und kam 1305 zur Herrschaft Tetschen unter den Wartenbergern. Nach 1511 folgten kurz aufeinander Nikolaus Trcka von Lipa, 1515 die Brüder von Salhausen und 1534 die Herren von Bünau als Besitzer. Ab 1628 gehörte das Gebiet den Freiherren und späteren Grafen von Thun. 1850 wurde nach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit und Einführung einer modernen Gemeindeverwaltung die Gemeinde Bodenbach dem Gerichtsbezirk Tetschen eingegliedert.
Die Anfänge Bodenbachs scheinen auf einen zur Burg Tetschen gehörigen Wirtschaftshof des 10. bis 12. Jahrhunderts zurückzugehen. Wahrscheinlich im 14. Jahrhundert, sicher aber im 15. Jahrhundert war daraus ein herrschaftlicher Meierhof geworden. Im Zuge des deutschen Landesausbaus im 13. und 14. Jahrhundert sind wahrscheinlich in der Umgebung des Hofes Bodenbach einige bäuerliche Anwesen entstanden. Um 1500 waren sechs Höfe vorhanden. Unter den Grafen von Thun entwickelte sich der Ort zu einem Wirtschaftszentrum. 1787 standen (außer den herrschaftlichen Gebäuden) elf und 1833 34 Häuser, im letztgenannten Jahr mit 190 Einwohnern. Bodenbach gehörte erst zum Gericht in Wilsdorf und war 1579 dem Gericht in Weiher zugeteilt worden. 1850 schließlich wurde die Stadt Bodenbach gegründet.
Danke, dass Sie diesen Beitrag gelesen haben, und vergessen Sie nicht, ihn zu abonnieren!



Die Stadt Bodenbach im Gerichtsbezirk Tetschen ist durch Vereinigung von 13 Ortschaften entstanden: Bodenbach, Bösegründel, Herbstwiese, Krochwitz, Kröglitz, Nieder- und Ober-Ullgersdorf, Pfaffendorf, Rosawitz, Rotberg, Seldnitz, Weiher und Wenzelsdorf. Die Gesamtfläche der Stadt Bodenbach betrug 952 ha.
Bodenbach liegt am linken Ufer der Elbe schräg gegenüber der Schwesternstadt Tetschen an der Berührungsstelle zwischen den Ausläufern des Böhmischen Mittelgebirges im Süden und dem Elbsandsteingebirge im Norden. Von der Schäferwand (270 m) fällt das Gelände gegen Süden teils in Terrassen, teils steilwandig zur Mulde von Elbe und Eulau ab und steigt jenseits des Eulau-Baches in sanft geschwungenen Hängen zum Pfaffenberg und zum Hopfenberg wieder an. Der Name der imposanten Schäferwand geht entweder auf den Personennamen Schäfer zurück, den einst ein Besitzer des Berges trug oder es handelt sich um die Geländebezeichnung „schiefe Wand“, die irrtümlich in Schäferwand verwandelt wurde.
Ab 1918 gehörten Tetschen und Bodenbach zur neu gegründeten Tschechoslowakei und besaßen hier als Elbhäfen eine wichtige Funktion für den Außenhandel. Durch das Münchner Abkommen wurden beide Städte 1938 zusammen mit dem Sudetenland ohne Beteiligung der tschechoslowakischen Regierung dem Deutschen Reich zugesprochen. 1939 hatte Bodenbach 20.000 Einwohner; der wirtschaftliche Schwerpunkt lag in den Bereichen Industrie und Verkehr.
Am 1. Oktober 1942 wurden die Städte Bodenbach und Tetschen mit der Gemeinde Altstadt zur neuen Stadt Tetschen-Bodenbach vereinigt. Im Jahr 1945 gehörten beide Städte zum Landkreis Tetschen-Bodenbach im Regierungsbezirk Aussig im Reichsgau Sudetenland.
[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] Tetschen-Bodenbach – Heimatverband Kreis Tetschen-Bodenbach (Hrsg.) „Heimatkreis Tetschen-Bodenbach. Ein Buch der Erinnerung“ – 1969
[wp-svg-icons icon=“book“ wrap=“i“] Alfred Herr „Heimatkreis Tetschen-Bodenbach: Städte und Gemeinden. Heimatverband Kreis Tetschen-Bodenbach e.V.“ 1977 – S.100-142
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs übernahm am 8. Mai 1945 ein antifaschistischer Ausschuss von in der Stadt wohnhaften Deutschen und Tschechen das Rathaus.
Die deutschsprachige Bevölkerung wurde aus dem Sudetenland und Tetschen vertrieben

Heute
Děčín (deutsch Tetschen, 1942–1945 Tetschen-Bodenbach, 1945 Děčín-Podmokly) ist eine Stadt im Ústecký kraj an der Elbe im Norden Tschechiens, nahe der Grenze zum deutschen Bundesland Sachsen. Děčín besitzt den wichtigsten Eisenbahngrenzübergang zwischen Deutschland und Tschechien, der Teil der transeuropäischen Verkehrsachse Nord-/Ostsee – Dresden – Prag ist. Dieser Grenzübergang war früher unter dem Namen Bodenbach bekannt. Podmokly (deutsch Bodenbach) ist heute der größte linkselbische Stadtteil von Děčín.
Wie hat dir der Beitrag gefallen?