Geschichte
Die Ortschaft Rosenhain bestand aus den Ortsteilen Harrachsthal und Königshain
Das zu den ältesten Orten zählende Dorf Rosenhain (vor 1361) liegt nördlich von Schluckenau in einem anmutigen Tale zwischen mäßig hohen Hügeln und zieht sich längs des Rosenbaches in einer Länge von 2 km bis zur Landesgrenze bei Sohland an der Spree / Sachsen hin. Es nannte sich richtigerweise „Sommerfrische Rosenhain“ und war vor allem zu allen Zeiten das Ziel vieler Wanderer und Gäste aus dem sächsischen Grenzgebieten, die insbesondere auch das „Böhmische Bier“ und die niederländischen Fleisch und Wurstwaren liebten und auch gerne den hier für sie billigen Bohnenkaffee tranken. Das Dorf hatte ein Gebiet von 420 Hektar, zuletzt 1290 Einwohner (1930: 1435) und 233 Häuser. In der Umgebung von Rosenhain liegen der Taubenberg, der Jockelberg und der Brandbusch. Der Rosenbach als Dorfbach kommt von Schluckenau, durchfließt das Dorf von Südosten nach Nordosten und mündet in Sohland in der Spree. Es befanden sich früher drei größere Teiche im Dorfgebiet, Schützenteich, Teichmühlteich, Grenzteich und einige kleine Teiche. Der Teichmühlenteich ist heute ausgetrocknet, der Grenzteich nach jahrelanger Austrocknung jetzt wieder mit Wasser gefüllt.
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Grenze zu Sachsen
Als Grenzort hatte Rosenhain ab 1897 ein neues Zollhaus, welches bis 1938 ein gemeinsames Zollamt hatte. Dessen Gebäude auf sächsischem Gebiet stand und beide Zollwachen, die deutsche und die tschechoslowakische, in einem Hause vereinigte.
Rosenhain liegt an der Bezirksstraße Schluckenau-Rosenhain-Landesgrenze Sohland/Spree. Feld- und Waldwege verbinden es mit Königshain, Harrachstal, einst Fugau, Neugrafenwalde, Königswalde und Taubenheim/Spree in Sachsen. Rosenhain war der Post und Bahn in Schluckenau angeschlossen. Die nächsten Bahnhöfe waren Schluckenau und Sohland/Spree in Sachsen.





Unterdorf
Die Gemeinde Rosenhain bestand aus dem alten Rosenhain, das 1317 schon urkundlich aufgeführt ist. Eine erstmalige sichere Erwähnung des Ortes Rosenhain und seiner Besitzer fällt in die Mitte des 15. Jahrhunderts. Als 1451 von dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Sanftmütigen die Herrschaft Schluckenau gegen die Herrschaft Wildenstein, an Albrecht Berka von der Duba, Herrn auf Tollenstein abgetretten wurde, werden unter den Vasallen der Herrschaft Schluckenau auch Christoph, Heinrich und Albrecht von Luttiz auf Rosenhain genannt.






Neudorf – Neue Welt
Der Ortsteil Rosenhain Neudorf (Neue Welt), gegründet durch Grundaufteilung eines Vorwerks und Ansiedlung um das Jahr 1700 5 Häuser + Gasthaus „Neue Welt“ Klinger Reese, den Ortschaften Königshain, gegründet 1716 und hatte 1843 30 Häuser mit 199 Bewohnern, und Harrachstal, gegründet 1719 von der gräflichen Familie Harrach und hatte 1843 32 Häuser mit 243 Einwohnern. Die letzteren Ortschaften waren 1850 mit der Gemeinde Rosenhain vereinigt worden.
Der durch das Neudorf führende Weg hieß bis zuletzt im Volksmunde „die Trebe“ – das hieß Vietreibe, und erinnert daran, dass das Gebiet von Neudorf zu dem landwirtschaftlichen Vorwerk an dem Platz des späteren Erbgerichts in Rosenhain (Haus Nr.1), gehörte.








Mitteldorf








Als Wirtschaft gab es das Nr. 1 – Kunze Karl „Alte Gericht“ – Richter Kunze; Nr.xxx – Heinrich Hermann „Heinrichs Gasthaus“; Nr.131 – Klinger Anton „Neue Welt“ Klinger Reese, neben anderen Gaststätten.
Mitteldorf




Mitteldorf
Früher war Rosenhain durch seine zahlreichen Kornmühlen bekannt, erste Erwähnung 1714 mit 7 Mühlen. Nach dem Lauf des Rosenbach die Burg-Mühle, Obere-Mühle (Bretter-Mühle), Loch-Mühle, Mittel-Mühle (Getreidemühle), Teich-Mühle (Getreidemühle – auch früher „Teuchtmühle“ genannt), die Niedere-Mühle (Sommer-Mühle, heute: Gasthaus zur „Alten Mühle“) und die Grenz-Mühle (Abgebrannt 1942).








Oberdorf
Kam man von Königswalde (Meierhof) den Burgweg nach Rosenhain, war die Burgmühle die erste Mühle. Diese wurde vom Burgbach gespeist. Später wurde der Antrieb für eine Steinschleiferei verwendet.
Das Wasser, das von Königswalde und Schluckenau kam, wurde unterhalb der Kippe bei der kleinen Kapelle durch ein Wehr gestaut, so entstand der Rosenbach. Der Schützenteich, den es heute noch gibt, wird von dem Bach aus Neugrafenwalde gespeist. Vom Schützenteich führt ein angelegter Mühlengraben zur Ober-Mühle. Hier wurde ein Sägegatter durch ein Wasserrad angetrieben. Daher der gebräuchliche Name „Bretter-Mühle“ der Fam.Mildner. Daneben stand eine Ölmühle, die durch Dampf angetrieben wurde.
Nun kam man zur Loch-Mühle. Diese lag in einem Loch, direkt am Rosenbach. War aber schon lange aufgegeben, den nur die Grundmauern waren noch Vorhand.
Die Mittel-Mühle der Fam. Hofmann war eine Getreide-Mühle mit Landwirtschaft, am Fuße des Bleichmühlenberges gelegen. Angetrieben durch eine kurze Ableitung des Rosenbaches.
Die Teich-Mühle, mit großer Landwirtschaft und als Getreide-Mühle verwendet, wurde von Fam. Kreibitz betrieben. Durch das Wasser aus dem Teichmühlenteich wurde das Wasserrad angetrieben. Das Wasser floss dann durch einen Mühlgraben wieder in den Rosenbach.
Durch ein Wehr wurde der Rosenbach gestaut, um einen Mühlgraben mit Wasser zu versorgen. Dieser führte zur Niedere-Mühle, die von der Fam. Sommer betrieben wurde.
Der weiterführende Mühlgraben diente als Zufluss zum Grenzteich, dieser Teich versorgte die Grenz-Mühle.
Hier wurde ein Sägegatter angetrieben. Aus den umliegenden Steinbrüchen brachte man große Granitsteinblöcke, die hier in Scheiben (Grabsteine, Grabdenkmäler) zersägt wurden.
Das Wasser wurde dem Rosenbach wieder zugeführt und floss nach der Grenze in Sohland in die Spree.
Die Bevölkerung von Rosenhain lebte zu einem großen Teil von der auf hoher Stufe stehende Landwirtschaft, im Übrigen aber auch von der Industrie.
Der größte Betrieb war die 1896 errichtet Scheuertuchfabrik „Pfucke“ Gebrüder Friese, deren Inhaber in dem nahen sächsischen Kirschau saßen. Einige Deutsche als Spezialisten konnten nach 1945 in der Heimat bleiben. Aber zwischen 1990 und 1995 wurde die Betriebs-Ruine stillgelegt und die Maschinen verkauft.
Granit- und Syenitsteinbrüche gab es in großer Zahl, z.B. die Firma Sygra, Syenit – und Granitwerke GmbH. Ihre Vorgänger, der von dem Zweiten Weltkrieg eingegangene Betrieb der Granit- und Syenitwerke Franz Laske, lieferte jahrzehntelang nach nah und fern die schönsten Denkmäler, Grabmäler, gesägte, geschliffene und polierte Steine. Das Sägewerk Mildner versorgte die Bevölkerung mit Schnittholz. 1899 war in Rosenhain durch Anschluss an die Stromleitung von Neusalza das elektrische Licht eingeführt worden.
Befindet sich rechts der Jockels-Berg mit einer Höhe von 412 m und an seiner Orts-Seite befanden sich vier Steinbrüche, die aber nur bis etwa 1940 in Betrieb waren, dann gab es durch den Krieg keine Arbeitskräfte mehr.
Wirtschaftlich war für Rosenhain auch der kleine Grenzverkehr mit Sohland/Spree und Taubenheim von Bedeutung. Auch hatte ein Teil der Arbeiter seinen Arbeitsplatz im nahen Sachsen und vor allem in den größeren Betrieben von Schluckenau. Die Bevölkerung von Rosenhain war sehr traditionsbewußt, in der Dorfgemeinschaft harmonisch und führte ein reges Vereinsleben.
Kriegerdenkmal
Am 08.10.1922 erhielt Rosenhain ein schönes Kriegerdenkmal für die Gefallenen aus dem 1. Weltkrieg für den Ort Rosenhain und Königshain.


Kriegerdenkmal für die Gefallenen & Vermissten des Ersten Weltkrieges
Folgend Männer starben im I. Weltkrieg:
Rosenhain
Adolf Lissner; Anton Sonntag; Franz Kumpf; Johann Rösler; Johann Kindermann; Josef Hesse; Johann Klinger; Franz Salm; Anton Hase; Wilhelm Mark; Fran Klinger; Ludwig Weber; Johann Laske; Johann Rosche; Franz Grohmann; Jakob Kindermann; Johann Lissner; Josef Mautsch; Johann Eiser; Franz Meier; Johann Kunze; Josef Guth; Franz Marschner, Paul Tammer; Johann Reintsch; Reimund Kumpf; Johann Marschner; Anton Mautsch; Josef Staulček; Josef Marschner; Josef Fiedler; Johann Moser; Johann Kumpf; Franz Laske; Anton Wünsche.
Königshain
Franz Franke; Josef Müller; Gustav Hölzel; Franz Pietschmann; Adolf Grandl; Franz Otto.
Harrachsthal
Josef Mautsch; Josef Maschke; Johann Schäfer; Josef Tschernert; Arsenius Menke; Johnn Lissner; Franz Kunze; Franz Schorisch; Johann Kindermann; Franz Müller.
Es starben insgesamt 51 Männer im I. Weltkrieg, noch einige mehr sind es sicher im II. Krieg gewesen – Herr gib ihnen in fremder Erde die ewige Ruhe!
Neben der Mittel-Mühle, befand sich das Kriegerdenkmal vom Ersten Weltkrieg, dass aber als die Deutschen gingen, auch abgerissen wurde.
Kirche
1934 wurde mit dem Bau der Kapelle begonnen, nach einem Entwurf des Architekten Jaentsch/Kaiserswalde. Am 14.06.1936 wurde die neu erbaute Kapelle St. Johann Täufer durch Erzdechant Rudolph eingeweiht, der höchstpersönlich im Schluckenauer Kirchenbuch vermerkte: „Die Kapelle ist gegen den Willen der Ortsseelsorge und unter Mißachtung der Bestimmung des Codex juris Canonici (Canon 1162, 1176) von einem kleinen Interessentenkreis des Rosenhainer Kapellenbauvereins erbaut worden.“ Diese Notiz war nur aus der Feindseligkeit des auch für Rosenhain zuständigen Schluckenauer Pfarrherrn gegen das Projekt erklärlich. In Wirklichkeit hatte die ganze Gemeinde Rosenhain seit Jahrzehnten das Vorhaben der Errichtung einer eigenen Kapelle durch Mühen und Spenden eifrig verfolgt. Schon 1894 war im Gasthaus Karl Kunze „Erbgericht“ von einer Bürgerversammlung der Bau der Kapelle beschlossen worden. Am Schützenteich stand bis 1945 eine Kapelle (Bezeichnung?)
Die Rückkehr von der Wallfahrt im Jahr 1732 war von einem tragischen Ereignis geprägt. In der Nähe von Aussig a. d. Elbe kenterte ein Boot mit fünfzig Pilgern und die meisten von ihnen ertranken in der Elbe. Im Fluss starben unter anderem die Brüder Hans Christoph und Georg Adam Fabich aus Rosenhain. Ihre Verwandten ließen eine Kopie von Pieta Bohosudovska gegenüber der Loch-Mühle bauen, um an dieses Ereignis zu erinnern.
Die Nischenkapelle mit der Statue der Pieta Bohosudovská ist ein kleines Sakralgebäude oberhalb des Rossenbaches an der Hauptstraße in der Gemeinde Rosenhain. Die ursprüngliche Pieta-Statue stammt aus dem Jahr 1732, die klassizistische Kapelle ist jünger und wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts erbaut.
Die Toten wurden auf dem Stadtfriedhof Schluckenau beigesetzt. Die Leichenzüge legten also oft einen Weg von 3 km zurück.
Schule
Mit der Volksschule, die 1740 mit Unterstützung von Graf Harrach erbaut wurde, war eine gute Ausbildung der Kinder des Ortes gesichert. 1876 wurde auf zwei und 1880 auf drei Klassenräume erweitert, denn 1930 waren zum Beispiel 150 Kinder eingeschult.
Rosenhain hatte eine 1880 erbaute dreiklassige Volksschule, in die auch Königshain und Harrachstal eingeschult waren und die bis zur Erbauung der Kapelle einen Turm mit der Ortsglocke (1884) trug, und die erwähnte 1936 durch die Spendenfreudigkeit der Bevölkerung erbaute Kapelle, gehörte jedoch zur Pfarrei Schluckenau.
1938 – Oktober, das Sudetenland kommt ins Deutsche Reich




1939 – Juni, Gedenkstein am Zollhaus
Am Samstag, dem 25.Juni 1939 fand an der alten Reichsgrenze Sohland a.d. Spree, wo vor einem Jahr Schlagbäume und Schranken den zugang zum Mutterlande erschwerten, eine Großkundgebung als gemeinsame Veranstaltung der Partei und der Bund der Niederländer (BdN) statt. Beim ehemaligen Zollamte waren die NSDAP-Ortsgruppen aus Sohland, Wehrsdorf, Taubenheim (Altreich) und Schluckenau, Großschönau, Rosenhain (Sudetengau) mit ihren Gliederungen und Verbänden unter vorrantritt von Musikkapellen aufmarschiert und der Enthüllung einer Erinnerungstafel an die denkwürdigen Tage der Heimkehr der Sudetendeutschen und ihres heldenhaften Befreiungskampfes beizuwohnen. Nach der Enthüllung der am früheren Zollamte in Rosenhain angebrachte Tafel, deren Stein aus dem Sudetengau stammt, sprach der Stellv. Landesleiter des Bundes der Niederländer Pg. Dr. Hiller aus Dresden. [3]
In der ehemaligen tschechischen Bürgerschule, wurde eine Luftschutzschule untergebracht und durch den Kreisgruppenführer Stabshauptman a.D. Weifert/Warnsdorf eröffnet.
1945 – Mai, Kriegsende
Am 8. Mai 1945 wurde Rosenhain durch polnische Einheiten, welche unter sowjetischem Oberkommando standen, besetzt.
Kurze Zeit später kamen die gefürchteten Partisanen der Svoboda-Truppen, teilweise in Zivil und auch in Uniform, alle schwer bewaffnet.
Die Partisanen plünderten in allen Häusern auf der Suche vor allem nach Waffen, Schmuck, Wertgegenstände und Alkohol. Mit den ersten Truppen kamen auch die in der ČSR vor 1938 im Gerichtsbezirk Schluckenau stationierten Finanzwachbeamten in die Ortschaften zurück.
Anfang Juni 1945 kam tschechisches Militär nach Schluckenau, die Einheiten waren in Rosenhain einquartiert.
Es waren reguläre Truppen, diese Einheiten waren als Grenzwachen gegen Sachsen eingesetzt und hatten vor allem die Aufgabe, eine Rückkehr der vertriebenen Deutschen in die Grenzorte zu verhindern.
Im Oktober 1946 wurde der letzte Kaplan der Rosenhainer Kapelle, Edwin Loos vertrieben.
Der Ortsteil „Neue Welt“, ihre Häuser, sind nach 1950 abgerissen worden. Nichts als zwei große Bäume und einige Steine erinnern noch an die Siedlung. Diese Häuser waren ab Ende der fünfziger Jahre außerhalb der Sicherheitsgrenze und von Rosenhain nicht mehr erreichbar.[1]
1952 – Spaziergang von Rosenhain nach Schluckenau
Wenn die Gegenwart manche liebe Erinnerung an die Heimat wach werden lässt, dann ist es wohl oft ein gedankenreicher Spaziergang von Rosenhain (es wird urkundlich im Jahre 1317 erwähnt), entlang des Rosenbaches nach Schluckenau.
Der gern benutzte Fußweg nimmt seinen Anfang im Fabrikhof der Scheuertuchfabrik Gebrüder Friese und verläuft teilweise sehr hart am linken Ufer des Rosenbaches, der Ort in der Süd-Nordrichtung durchfließt und im benachbarten Sohland in die Spree mündet. Die entgegengesetzte Richtung führt uns nun auf dem Fußweg nach Schluckenau.
Am sogenannten „Busch / Antons-Busche“ grüßen wir ein Muttergottesbild, das erste von dreien auf unserem Wege. In seiner Einsamkeit birgt dieses Nadelwäldchen das Denkmal für die gefallenen Heimatsöhne aus dem ersten Weltkrieg.
Beim Weitergehen sehen wir die Loch-Mühle und bewundern den schönen und gepflegten Garten des letzten Bürgermeisters. Unter Laubbäumen wandern wir dahin, eine Bank lädt zur Rast ein. Wer Durst oder Hunger hatte, ging jedoch einige Schritte weiter und kehrte im Gasthaus Heinrich ein. Bis zur „Weinschenke“ ist es nicht mehr weit. Hier beginnt der schönste Teil des Weges. Wohl stehen nur zur linken Seite Laubbäume. Aber ihre starken Äste überbrücken förmlich den Weg und man vermeint, durch eine Allee zu schreiten.
Rechts ein Hang, der im Winter den vielen Skisportlern als Tummelplatz diente. Durch den Innenhof der Mittel-Mühle führt der weg. Ein Sägewerk arbeitet sich unwirklich in die Gedankenwelt des Spaziergängers.
Während des 30jährigen Krieges, im Jahre 1642, wurde der Brettschneider von plündernden Schweden auf einen zum Schneiden hergerichteten Baumstamm gebunden und zersägt. Nach diesem historischen Geschehnis nachsinnend, erfreut das Auge auf einmal ein schmucker Garten. Nun windet sich der Weg dem Schützenteich zu, um am Fuß der „Krippe“ zu enden. Der Schützenteich liegt rechts des Weges und lässt uns nach Neugrafenwalde blicken.
1960 – Sperrzaun und Türme bis in die 70er Jahre
Anfang der sechziger Jahre, mit dem Bau der Mauer in Berlin, bauten auch die Tschechen einen Sperrzaun auf ihrem Gebiet mit gesonderter Waldschneise aus. Dieser Sperrzaun ging nicht in alle Ecken der Grenze mit und so wurde der Ort Fugau, wo die Häuser schon alle abgerissen waren, zum Beispiel nicht mit umschlossen. An der Straße nach Sohland entstand ein extra Tor dicht an der Grenze, natürlich sehr gut verschlossen. Das Zollgebäude in Sohland Spree war zu Wohnungen umgebaut worden und es herrschte völlige Ruhe, da auf Rosenhainer Seite alle Häuser schon vor 1960 im Bereich des Teiches abgerissen waren und ein Herangehen bis zur Grenze verboten war. Zugang nach Fugau ist ebenso mit einem Tor gesichert, was nur mit Genehemigung zu durchfahren war.





Als einzige Gaststätte ist die Wirtschaft „Zum Alten Gericht“ (Nr.1 – Besitzer: Richter Kunze) mit Saal bis 1990 als Ferienheim betrieben wurden.
Heute
1991 – Mai, Schlagbaum öffnet sich wieder
Tag der offenen Tür in Rosenhain am 25.Mai 1991, für einige Stunden war die Grenze geöffnet. Eröffnung des Grenzüberganges am 1.Mai im Beisein der beiden Bürgermeister M. Harig/Sohland Spree und Černý /Schluckenau.
1998 – Kleiner Grenzverkehr
Nach der Wende dauerte es in beiden Ländern nicht lange und man sprach von neuen Grenzübergängen nach unseren Niederland. Denn bis dahin waren nur die beiden Übergänge in Groß-Schönau/Warnsdorf und in Schmilka/Herrnskretschen nach unserem Schluckenauer Zipfel möglich. Nun bekam aber Rosenhain eine ganz besondere Bedeutung, die man kaum erwartet hatte.
Auf Rosenhainer Gebiet wurde die Straße instandgesetzt und alle vier Brücken über den Rosenbach erneuert, ferner bauten die Tschechen ein neues kleines Zollhaus, wo heute die Geldwechselstelle und ein kleiner Laden sich befinden.
Vietnamesische Händler kaufen den Bewohnern ihrer Häuser ab und Eröffnen ihn ihnen Basare.
2002 – Wassermühlen
Von den einst gut geführten Mühlen steht nur noch das Gebäude der Niedere Mühle (Besitzer: Weber Margarethe, Fabrikant Gerberschuster). Das Wasserrad ist heute noch vorhanden. Das Gebäude heißt jetzt „Alte Mühle“ und ist eine Gaststätte.
Die ehemalige Wassermühle (Nr.36 – Niedere-Mühle, Pächter. Fam. Sommer) wurde seit 2002 als Gasthaus eröffnet. Heute gibt es 7 Gaststätten im Ort für die Touristen.
2003 – Neues Zollhaus
Es dauerte nicht allzu lange und man wollte einen Übergang für Pkws schaffen. Nun musste natürlich noch mehr gebaut werden, das alte Zollhaus wurde abgerissen und ein neues Grenzhaus für deutsche und tschechische Beamte entstand. Am 1.4.2003, war ich mit dabei als die ersten Autos nach Schluckenau fuhren und dies ist heute Alltag, aber zurzeit noch verbunden mit Ausweis vorzeigen. Auch das soll schon 2008 ohne Vorweisen des Ausweises möglich werden.
2006 – „Pfucke“ wird „Travel FREE“
Die Gebäude der ehemaligen Scheuertuchfabrik „Pfucke“ wurden abgetragen, nur der Schornstein blieb stehen und wurde sogar ausgebessert. Er ist ein Industriedenkmal geworden, weil auf dem quadratischen Untergrund ein achteckiger Schonstein bis oben noch verjüngt, folgt. Vielleicht trägt er eines Jahres ein Storchennest, wie es auf dem Schornstein der „Mittel-Mühle“ schon lange geschieht. Es ging auf dem Gelände mit den Bauarbeiten zügig voran und es wurde mit einer großen Mehrzweckhalle, heute heißt so was „Travel FREE“ und wurde noch vor Weihnachten 2006 eröffnet.
2016 – Fachwerkhaus abgebrannt
Das Fachwerkhaus Nr. 63 ist abgebrannt und wurde abgerissen und bis 2019 mit einem Neubau an gleicher stelle wieder bebaut.
2018 – Teiche in Rosenhain
Der Teichmühlenteich ist ausgetrocknet, der Grenzteich wurde 2018 gereinigt und wieder mit Wassergefüllt. Die Mühlgräben sind mehr oder weniger versandet.
2020




Es wurde zur Erinnerung ein neues Kriegerdenkmal aufgestellt für Rosenhain und die Ortsteile Königshain und Harrachsthal.
Ortsteil Rožany (deutsch Rosenhain) der tschechischen Stadt Šluknov mit seinen Ortsteilen: Harrachov (deutsch Harrachsthal) und Královka (deutsch Königshain).
„Niederlandhefte -Schriftenreihe des Bundes der Niederländer“ Wilhelm Pfeifer S.63/64 – HEFT 9 – 1977
„Geschichte des Niederlandes“ Karl Richter 1960
„Heimatkunde des politischen Bezirkes Rumburg“ Anton Hockauf 1885
„Die deutschen Heimatführer“ Band 17/18 Sudetenland – Druck 1939
„Unser Niederland“ – Ausgabe 701 – April 2008, Seite 98/101 [1]
„Unser Niederland“ – Ausgabe 717 – August 2009 Seite 227/228 [1]
„Unser Niederland“ – Ausgabe 740 – Juli 2011, Seite 200 [2]
„Gablonzer Tagblatt“ 27.06.1939 S.5 [3]
„Rosenhain Chronik“ Johann Fabich – 2007
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